Diagnostik

In der Neuropathologie findet derzeit - ähnlich wie in der Pathologie- ein Paradigmenwechsel in der gewebe-basierten Diagnostik von Erkrankungen statt. Klassische Mikroskop-basierte morphologische Verfahren werden zunehmend durch molekulare Analyseverfahren ergänzt und teilweise ersetzt. Diese Entwicklung wurde vom Bundesverband der Pathologen e.V. treffend mit dem Slogan „Die Zukunft ist morphomolekular“ beschrieben.

Das Neurologische Institut führt daher seit 2017 neben den klassischen morphologischen, immunhistochemischen und elektronenmikroskopischen Untersuchungen 850k Genomweite DNA-Methylierungsassays (Epic Array, Illumina) zur genaueren Klassifizierung von Hirntumoren durch. Dieses Verfahren erlaubt - in Verbindung mit parallel erhobenen morphologischen Daten - eine wesentlich präzisere Klassifizierung von Hirntumoren (siehe Capper et al., Nature 2018).
Diese molekulare Verfahren werden ergänzt und erweitert durch Protein-, DNA- und RNA-basierte Untersuchungen wie BRAF Mutationsanalysen, Bestimmung des Tumor Mutational Burden, Whole-Exosome-Sequencing, RNA-sequencing (Genexpressionsanalysen), Panel Sequencing und Analysen der Mikrosatellitteninstabilität (MSI). Bei Rückfragen zu einzelnen Methoden wenden Sie sich bitte an das Institutssekretariat.

Neben der Diagnose von Erkrankungen des Nervensystems und der Muskulatur beurteilen wir neurogastroenterologischer Erkrankungen wie Morbus Hirschsprung und Neuronale Intestinale Dysplasie bei Kindern und Jugendlichen. Autopsien werden auf Anforderung zur Diagnosesicherung im Rahmen des klinischen Qualitätsmanagements und forensischen Fragestellungen durchgeführt.
Im Neurologischen Institut befindet sich die Gewebebiobank für Muskelerkrankungen des Neuromuskulären Zentrums Rhein-Main sowie die Hirntumorgewebebank des Brain Tumor Research Center Frankfurt und des UCT.

Neurologisches Institut (Edinger Institut)
Universitätsklinikum Frankfurt
Neuroscience Center, Labor, 5. Etage
Heinrich-Hoffmann-Str. 7
60528 Frankfurt am Main