Hyperhidrose: Ursachen, Symptome und effektive Therapieansätze

Was ist Hyperhidrose?
Hyperhidrose bezeichnet eine übermäßige Schweißproduktion, die über das physiologische Maß hinausgeht. Sie wird in zwei Haupttypen unterteilt:

  • Primäre Hyperhidrose: Diese Form tritt ohne erkennbare Ursache auf und betrifft häufig die Hände, Füße, Achseln oder das Gesicht.

  • Sekundäre Hyperhidrose: Diese tritt aufgrund einer anderen Erkrankung auf, wie z.B. einer Infektion, einer hormonellen Störung oder einer neurologischen Erkrankung.

Ursachen und Symptome
Die primäre Form wird oft durch eine Überaktivität des sympathischen Nervensystems verursacht. In schweren Fällen kann sie das tägliche Leben stark beeinträchtigen und zu sozialer Isolation, psychischen Belastungen und körperlichen Beschwerden führen. Zu den Symptomen gehören ständiges Nässen der Hände, Füße oder Achseln, auch ohne körperliche Aktivität.

Diagnose
Die Diagnose erfolgt häufig durch eine gründliche Anamnese und klinische Untersuchung. In einigen Fällen kann der Gravimetrische Test oder der Minor’s Staining Test verwendet werden, um die Schweißproduktion genau zu messen.

Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung richtet sich nach der Schwere der Erkrankung und den betroffenen Bereichen:

  • Topische Antitranspirantien: Diese Produkte enthalten Aluminiumchlorid, das die Schweißdrüsen blockiert.

  • Botox-Injektionen: Botox kann helfen, die Schweißproduktion zu stoppen, indem es die Nerven, die die Schweißdrüsen aktivieren, blockiert.

  • Iontophorese: Diese Methode nutzt schwache elektrische Ströme, um die Schweißdrüsen zu behandeln.

  • Chirurgische Eingriffe: In sehr schweren Fällen kann eine Sympathektomie, bei der die Schweißdrüsen blockiert werden, in Erwägung gezogen werden.

Psychologische Unterstützung
Da Hyperhidrose auch zu erheblichen psychischen Belastungen führen kann, ist die psychologische Unterstützung durch Therapie oft ein wichtiger Teil des Behandlungsprozesses.


Brustwanddefekte und Verformungen: Ursachen, Diagnose und Behandlung von Kielbrust und Hühnerbrust

Was sind Brustwanddefekte?
Brustwanddefekte sind Fehlbildungen der Brustkorbregion, die entweder durch angeborene Anomalien oder als Folge von Verletzungen entstehen können. Zwei häufige Defekte sind die Kielbrust (Pectus carinatum) und die Hühnerbrust (Pectus excavatum).

  • Kielbrust (Pectus carinatum): Bei dieser Fehlbildung ragt das Brustbein (Sternum) nach vorne und bildet eine vorstehende „Kiel“-Form. Sie ist in der Regel angeboren und kann mit anderen Erkrankungen des Bindegewebes in Verbindung stehen.

  • Hühnerbrust (Pectus excavatum): Bei dieser Deformität ist das Brustbein nach innen gedrückt, was der Brust einen „Höhlen“-ähnlichen Effekt verleiht. Diese Erkrankung tritt häufig im Jugendalter auf und kann mit Atem- und Herzproblemen einhergehen, wenn sie schwer ausgeprägt ist.

Ursachen und Symptome
Die Ursachen sind in den meisten Fällen genetisch bedingt, und die Symptome können von kosmetischen Bedenken bis hin zu Atem- oder Herzproblemen reichen. Insbesondere bei der Hühnerbrust können sich Symptome wie Kurzatmigkeit, Müdigkeit und eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit bemerkbar machen.

Diagnose
Die Diagnose erfolgt durch eine körperliche Untersuchung und kann durch bildgebende Verfahren wie Röntgen oder CT-Scans ergänzt werden, um die Schwere der Deformation und mögliche Auswirkungen auf die Organe zu beurteilen.

Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung von Brustwanddefekten richtet sich nach der Schwere der Deformation und den damit verbundenen Symptomen:

  • Konservative Behandlungen: Bei weniger schweren Fällen können Korrekturorthesen verwendet werden, um die Deformation zu behandeln, vor allem bei jüngeren Patienten.

  • Chirurgische Eingriffe: In schwereren Fällen sind chirurgische Korrekturen erforderlich. Dies kann eine Minimalinvasive Chirurgie beinhalten, bei der das Brustbein repositioniert wird (z.B. durch eine Nuss-Operation bei der Hühnerbrust) oder eine offene Operation zur vollständigen Rekonstruktion des Brustkorbs.

Psychosoziale Auswirkungen und Nachsorge
Da diese Deformationen oft mit kosmetischen und psychosozialen Problemen verbunden sind, ist die psychologische Unterstützung ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Nach der Operation ist eine regelmäßige Nachsorge notwendig, um Komplikationen zu vermeiden und die Heilung zu überwachen.