Transplantationen: Eine zweite Chance auf Leben

Warum werden Transplantationen benötigt?
Organtransplantationen kommen dann in Frage, wenn ein lebenswichtiges Organ seine Funktion irreversibel verloren hat und andere medizinische Therapien keine ausreichende Wirkung mehr zeigen. Beispiele dafür sind:

  • Lebertransplantation: Bei Leberversagen, oft verursacht durch Leberzirrhose, Hepatitis, Autoimmunerkrankungen oder Tumorerkrankungen wie dem hepatozellulären Karzinom.

  • Nierentransplantation: Bei chronischem Nierenversagen, das meist durch Diabetes, Bluthochdruck oder chronische Entzündungen hervorgerufen wird.

Die Transplantation bietet in solchen Fällen die beste oder manchmal einzige Chance auf ein längeres und qualitativ hochwertigeres Leben.


Wie läuft eine Organtransplantation ab?
Der Ablauf gliedert sich in mehrere Phasen:

  1. Aufnahme in die Warteliste: Nach umfassender Untersuchung und Diagnostik entscheiden Fachärztinnen und -ärzte, ob eine Transplantation medizinisch notwendig und sinnvoll ist. Anschließend erfolgt die Anmeldung bei Eurotransplant, einer internationalen Organisation, die die Zuteilung von Spenderorganen koordiniert.

  2. Wartezeit: In dieser Phase bleibt der Gesundheitszustand der Patientinnen und Patienten durch regelmäßige Untersuchungen unter Kontrolle.

  3. Organangebot und Operation: Sobald ein passendes Organ gefunden wurde, wird der Eingriff vorbereitet. Dabei zählt jede Minute, da Spenderorgane nur begrenzt haltbar sind.

  4. Nachsorge: Nach der Transplantation beginnt eine intensive Überwachung, um die Organfunktion sicherzustellen und Abstoßungsreaktionen zu vermeiden. Immunsuppressiva sind dabei ein lebenswichtiger Bestandteil der Therapie.


Die Rolle von Eurotransplant und der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO)

  • Eurotransplant: Diese internationale Organisation koordiniert die Verteilung von Spenderorganen in acht europäischen Ländern, darunter Deutschland. Sie stellt sicher, dass Organe nach medizinischen Dringlichkeiten und Erfolgsaussichten gerecht zugeteilt werden.

  • Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO): Die DSO ist für die gesamte Organisation der Organspende in Deutschland verantwortlich. Sie koordiniert die Entnahme, den Transport und die Übergabe der Organe an die Transplantationszentren und steht in engem Kontakt mit Krankenhäusern, um die Spendenbereitschaft zu fördern.


Unsere Spezialisierung auf Leber- und Nierentransplantationen
In unserem Zentrum arbeiten wir bei Lebertransplantationen eng mit der Gastroenterologie und bei Nierentransplantationen mit der Nephrologie zusammen. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ist entscheidend, um die komplexen Abläufe optimal zu gestalten und individuelle Behandlungspläne zu entwickeln.

Ein besonderes Verfahren: Maschinenperfusion bei Lebertransplantationen
Ein innovativer Fortschritt ist die Maschinenperfusion, bei der das Spenderorgan nach der Entnahme mit Sauerstoff, Nährstoffen und speziellen Lösungen versorgt wird. Diese Technik verbessert die Organqualität und erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Transplantation, insbesondere bei Organspenden von älteren oder vorerkrankten Spendern.

Für die Koordination der Lebertransplantationen steht Ihnen unser erfahrener Mitarbeiter Herr Ralf Döblitz, Diplom-Pflegewirt (FH), zur Verfügung. Er begleitet Patientinnen und Patienten durch den gesamten Prozess, von der Warteliste bis zur Nachsorge​.

Zusammenfassung
Eine Organtransplantation ist ein komplexer, lebensrettender Eingriff, der eine enge Zusammenarbeit zwischen medizinischen Disziplinen erfordert. Dank moderner Technologien wie der Maschinenperfusion und der Arbeit von Organisationen wie Eurotransplant und der DSO sind die Erfolgsaussichten heute besser denn je. Wenn Sie Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!