Erkrankungen des unteren Gastrointestinaltraktes
1. Einleitung
Der untere Gastrointestinaltrakt besteht aus dem Übergang zwischen Dünn- und Dickdarm (genannt Ileozäkalübergang), dem Wurmfortsatz (Appendix), dem Dickdarm, bestehend aus dem aufsteigendem, dem queren und dem absteigenden Dickdarm, sowie aus dem Sigma (S-Darm), und dem Enddarm mit Anus.
Der Dickdarm dient hauptsächlich der Rückgewinnung von Flüssigkeiten, welche während des Verdauuungsprozessen der Nahrung dem Nahrungsbrei zugegeben werden, und formt aus dem Nahrungsbrei Stuhl. Im Enddarm kann ein Teil des Stuhles bis zum Toilettengang zwischengespeichert und dann über den Anus ausgeschieden werden.
Die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie behandelt alle Erkrankungen des Dickdarmes und des Enddarmes.
Unterschieden wird zwischen gutartigen- und bösartigen Erkrankungen:
Gutartige Erkrankungen des unteren Gastrointestinaltraktes im Erwachsenenalter sind:
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Appendizitis (umgangssprachlich auch als Blinddarmentzündung bezeichnet)
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Colitis ulcerosa und Morbus Crohn (chronisch entzündliche Darmerkrankungen)
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gutartige, aber nicht endoskopisch abtragbare Tumore der Darmwand (z.B. Polypen)
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Sigmadivertikulitis
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Perforationen im unteren Gastronintestinaltrakt
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Kolon-/Sigmavolvulus
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Stenosen (Engstellen, z.B. aufgrund entzündlicher Vernarbungen)
Bösartige Erkrankungen des unteren Gastrointestinaltraktes im Erwachsenenalter sind:
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Karzinome der Appendix, des Dickdarms und des Enddarmes
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Karzinome des Anus
Darüber hinaus behandeln wir proktologische Erkrankungen, hier in enger Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Adal Saeed aus dem MVZ Sachsenhausen, welcher Freitags die proktologische Sprechstunde in unserer Klinik abhält.
Zu den proktologischen Erkrankungen gehören:
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Hämorrhoiden
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Analfisteln und Analabszess
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Analfissuren
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gutartige Tumoren der Analregion
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Sinus pilonidalis (Steißbeinfisteln)
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Analprolaps und Rektumprolaps
2. Operationsmethoden
Je nach Erkrankung stehen unterschiedliche Operationsmethoden zur Verfügung. Wir bevorzugen die Minimal-invasive Operationsmethode (Schlüssellochtechnik), da sie besonders schonend für Patient*innen ist. Hierzu steht neben der klassischen Laparoskopie auch die robotisch-assistierte Operation (DaVinci) zur Verfügung. Es kann jedoch auch notwendig sein, eine offene Operation durchzuführen.
3. Kooperationen und Zertifizierungen
Zur Gewährleistung einer optimalen Behandlung sind wir als universitäres Darmkrebszentrum, sowie darüber hinaus auch als Pankreaskrebszentrum, Magenkrebszentrum und Leberkrebszentrum eingebettet in das interdisziplinäre universitäre Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) zertifiziert. Alle Erkrankungen werden bei uns sorgfältig und auf dem neuesten Erkenntnisniveau diagnostiziert und anschließend evidenzbasiert und individualisiert therapiert. Wir arbeiten hierfür eng mit den Kolleginnen und Kollegen aus dem Zentrum der Inneren Medizin, dem Zentrum der Radiologie, sowie der Klinik für Strahlentherapie und Onkologie zusammen. Unserer Tumorpatient*innen können auf Wunsch auch über die eigentliche chirurgische Therapie hinaus an unser interdisziplinäres gastrointestinales onkologisches Zentrum für die weitere Behandlung und Nachsorge angebunden werden. Die direkt postoperative Betreuung erfolgt durch fachlich besonders qualifiziertes Pflegepersonal auf den Stationen. Außerdem arbeiten wir eng mit dem Wund- und Stomazentrum zusammen, sollte die Anlage eines künstlichen Darmausganges notwendig sein.
Darüber hinaus stehen im Behandlungsteam Seelsorgende, Psychookolog*innen, Palliativmediziner*innen, sowie Mitarbeitende aus dem Sozialdienst, der Physiotherapie und der Ernährungsmedizin bereit, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten.
4. Ablauf einer Vorstellung
Zunächst vereinbaren Sie bitte einen Termin in einer unserer Sprechstunden. Die Telefonnummer lautet (+49) 069 6301 7576 Für alle kolorektalen Erkrankungen bieten wir Termine hauptsächlich montags an, für proktologische Erkrankungen bevorzugt am Freitag.
Zur Vorstellung bringen Sie bitte mit:
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vorhandene Befunde (Arztbriefe, Endoskopiebefunde, Operationsberichte etc.)
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Medikamentenlisten, Allergiepass etc.
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durchgeführte Bildgebende Verfahren (Computertomographie, MRT, Röntgen, etc.)
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Krankenversicherungskarte
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Überweisungsschein
Zunächst werden wir Ihre bereits vorhandenen Befunde mit Ihnen besprechen und so notwendig weitere Diagnostik planen.
Sollte eine operative Versorgung notwendig sein, erfolgt eine ausführliche Aufklärung und eine Terminierung der Operation.
Je nach Operation werden Sie einen Tag vor der Operation oder am OP-Tag stationär aufgenommen.
Nach der Operation werden Sie stationär vom ärztlichen Team, den Pflegekräften, Physiotherapeut*innen und den Kolleg*innen des Sozialdienstes mitbetreut. Sollte eine Rehabilitation notwendig sein, erfolgt die Anmeldung über unserer Klinik. Im Falle der Anlage eines künstlichen Darmausganges wird das Wund- und Stomazentrum eingeschaltet.
5. Rückfragen und Ansprechpartnerinnen:
Sollten Sie Rückfragen bezüglich der Versorgungsmöglichkeiten in unserer Klinik haben, vereinbaren Sie gerne einen Termin in einer Sprechstunde oder kontaktieren uns via E-Mail.
Terminvereinbarungshotline: (+49) 069 6301 7576
Ihre Ansprechpartnerinnen sind
OÄ Dr. med. Ursula Pession
Fachärztin für Allgemeinchirurgie, Allgemeine und Spezielle Viszeralchirurgie
Leiterin des Darmzentrums
Leitende Oberärztin
Ursula.Pession@unimedizin-ffm.de
OÄ Privatdozentin Dr. med. habil. Teresa Schreckenbach, MME
Fachärztin für Allgemeinchirurgie, Allgemeine und Spezielle Viszeralchirurgie
Teresa.Schreckenbach@unimedizin-ffm.de