Einführung

Als Harninkontinenz wird der unfreiwillige Verlust von Urin bezeichnet. Es handelt sich hierbei um ein sehr intimes und unangenehmes Problem, das meistens im Stillen ertragen wird. Dabei handelt es sich um eines der häufigsten Gesundheitsprobleme unter welchem alleine in Deutschland fünf Millionen Frauen und Männer leiden.

Im Rahmen unserer Sprechstunde wollen wir mit Ihnen gemeinsam der Grundproblematik Ihrer Inkontinenz auf die Spur kommen und sie dabei unterstützen, dass sie zu den 80% der Betroffenen gehören, welche von ihrem Leiden deutlich gebessert bis geheilt werden können.

Um dieses zu Erreichen setzen wir neben der genauen ganzheitlichen Anamnese auf modernste Diagnostik und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit unseren Kollegen der anderen Fachabteilungen. Außerdem ist uns eine enge Kooperation mit den niedergelassenen Fachkollegen und außerklinischen Versorgungsdiensten sehr wichtig.

Der weitläufig gebrauchte Begriff der „Blasenschwäche“ ist irreführend, da die Blase nicht immer unbedingt schuld an der bestehenden Problematik eines unwillkürlichen Harnverlustes ist. Es werden daher verschiedene Formen unterschieden:

Belastungsinkontinenz (oder auch Stressinkontinenz)

Typisch für eine Belastungsinkontinenz ist ein mehr oder weniger ausgeprägter Urinverlust unter körperlichen Belastungssituationen, zu welchen man den Bauchinnendruck automatisch erhöht. Typische Situationen hierfür sind Pressen, Husten, Heben, Tragen, Treppensteigen, Lachen, Niesen.

Dranginkontinenz (motorisch/sensorisch)
Wenn ihre Blase schneller als Sie ist - also ein plötzlicher unerwarteter Harndrang mit Aufsuchen der Toilette regelmäßig besteht – spricht man von einer Dranginkontinenz. Häufig liegen dieser unkontrollierte Anspannungen des Blasenmuskels (motorisch) zu Grunde, jedoch gibt es auch die sensorische Form, bei welcher im Gegensatz zu dem Gefühl keine Mukelanspannung vorliegt sondern die Hauptproblematik in der regelrechten Blasenwahrnehmung zu Grunde liegt.

Mischinkontinenz
Hierbei handelt es sich aus einer Mischung aus einer Belastungs- und einer Dranginkontinenz. Besonders relevant ist hierbei die Identifikation des überwiegenden Miktionsproblems.

Neurogene Blasenentleerungsstörungen
Hierbei liegt eine neurologische Grundlage für eine Inkontinenz vor. Dazu zählen etwa eine fehlende Abstimmung zwischen dem Blasenmuskeln und dem Schließmuskelsystem (Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie) bis hin zu fehlender Aktivierung des Blasenmuskels zur erfolgreichen Miktion.

Extraurethrale Inkontinenz
Hierbei liegt eine fehlerhafte Anlage des Harnleiters nach dem Schließmuskel vor, so dass es zu einem kontinuierlichen und nicht kontrollierbaren Urinverlust kommt.

Behandlungsmethoden

Neben unseren besonderen Schwerpunkten in der Implantationschirurgie bei Belastungsinkontinenz und der Therapie von neurogenen Blasenentleerungsstörung insbesondere mittels Neuromodulation bieten wir Ihnen:

  • Beratung auf allen Gebieten einer Blasenentleerungsstörung sowie einer Inkontinenz
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Abklärung ihrer Problematik in enger Kooperation mit den klinksinternen sowie den niedergelassenen Fachkollegen
  • Abklärung mittels moderner appartiver Diagnostik
  • Anwendung von medikamentösen, spezifischen physiotherapeutischen, elektrostimulativen und operativen Therapieformen. Hierzu gehören:
    • Beckenbodentraining
    • Pesar-Therapie
    • Vaginale und rektale Elektrostimulation
    • Biofeedback-Training
    • Medikamentöse Therapien
    • Botox-Injektionen
    • Sakrale Neuromodulation mit Implantation von Blasenschrittmachern
    • Implantation eines artifiziellen Schließmuskels
    • Operative Therapie mittels Spannungsfreie Bänder, Reemix-Schlinge, Kolpussuspension nach Burch, Sakropexie)
  • Öffentlichkeitsarbeit mit Informations- und Fortbildungsveranstaltungen

 

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