Translationale Neurophysiologie

Leiterin: Dr. med. Caroline Tscherpel
E-Mail: caroline.tscherpel@unimedizin-ffm.de

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Plastizität des Gehirns

Nach einer Hirnläsion, beispielsweise durch einen Schlaganfall, besteht die Möglichkeit für das Gehirn sich neu zu vernetzen. Diese Fähigkeit des Gehirns zur Reorganisation wird auch neuronale Plastizität genannt. Diese neuronale Plastizität kann durch die Kombination von wiederholten TMS-Pulsen mit motorischem Training in den ersten Wochen bis Monaten nach einem Schlaganfall gesteigert werden, was die Ausbildung neuer Verbindungen zwischen Hirnregionen unterstützt.

Transkranielle Magnetstimulation

TMS ist die Abkürzung für Transkranielle Magnetstimulation. Eine nicht-invasives und sichere Methode. Dabei wird mit einer Spule, welche über der Zielregion im Gehirn auf dem Schädel platziert wird, kurzzeitig ein magnetisches Feld erzeugt, das die Schädeldecke ohne Schmerzen überwinden kann und die darunter liegende Nervenzellen erreicht. Über das Prinzip der elektromagnetischen Induktion führt das Magnetfeld an Nervenleitungen zur Weiterleitung elektrischer Impulse.

Klinische Studien

In klinischen Studien wird geprüft, wie die Erholung von Patienten durch die Kombination aus regelmäßigen TMS Therapien für Patienten am effektivsten gestaltet werden kann. Dabei ist das Ziel, die Kraft und Koordination der Extremitäten und so die Lebensqualität nach einem Schlaganfall langfristig zu verbessern.

Ruhemotorschwelle

Je nach dem, auf welche Hirnregion das Magnetfelds fokussiert wird, lassen sich andere Verbindungen ansteuern. Beispielsweise werden durch eine Stimulation des Hand-Areals unter anderem Verbindungen aktiviert, die unmittelbar im Rückenmark verlaufen und von dort weiter zur Hand umgeschaltet werden. Wie stark das Magnetfeld sein muss, um zuverlässig motorische Antworten in der Hand auszulösen, unterscheidet sich von Mensch zu Mensch und wird als Ruhemotorschwelle bezeichnet.

 

Doktorandinnen:

Lea Mais