Ergotherapie
Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
Universitätsklinikum Frankfurt
Heinrich-Hoffmann-Straße 10
60528 Frankfurt am Main
Leitung
Jochen Dworeck, Ergotherapeut
jochen.dworeck@unimedizin-ffm.de
Pia Friedrich, staatlich anerkannte Ergotherapeutin
Tel.: 069/6301-5285
pia.friedrich@unimedizin-ffm.de
Willkommen in der Ergotherapie!
In der Ergotherapie steht der Mensch als selbständig denkendes und handelndes Wesen im Mittelpunkt. In psychischen Krisen ist die Selbstständigkeit häufig eingeschränkt. Oft fällt es schwer, sich zu konzentrieren, durchzuhalten und weiter zu machen, das eigene Denken ist von negativen Selbstbewertungen geprägt - es fehlt das Vertrauen in sich selbst und in die eigenen Fähigkeiten.
Die Ergotherapie geht davon aus, dass es gerade in psychischen Krisen besonders wichtig ist, aktiv zu bleiben, selbstständig zu handeln und eine Tagesstruktur einzuhalten. Die Freude am eigenen Handeln soll wieder gefunden werden, durch Aktivierung und eigene Betätigung werden Selbstheilungskräfte entdeckt und gefördert, vergessene Stärken kommen wieder zur Geltung, man erlebt sich als handlungsfähig und selbstwirksam, die Lebensqualität wird erhöht.
Es kommen handwerkliche, kreative Medien zum Einsatz aber auch andere Therapieansätze und Trainingsverfahren, wie zum Beispiel das Training kognitiver Funktionen, das Training alltäglicher Handlungen und auch das Training sozialer Fähigkeiten. Selbstwertgefühl, Selbstwirksamkeit, Handlungs- und Teilhabefähigkeit werden gefördert und trainiert, eigene Stärken werden erkannt und genutzt.
Ergotherapie findet in allen Krankheitsphasen und auf allen Stationen statt. Wir unterstützen und begleiten Patienten mit psychischen Erkrankungen unterschiedlicher Schweregrade auf offenen und geschützten Stationen, in der Tagesklinik und in der Ambulanz.
In den ersten Therapiestunden besprechen Sie gemeinsam mit Ihrer Ergotherapeut*in individuelle Ziele für die Behandlung. Sie werden über die gesamte Dauer ihres Aufenthalts durch die Ergotherapie begleitet und unterstützt und erhalten immer wieder Rückmeldungen über den Stand ihrer Therapie und erreichte Ziele. Die Behandlungen finden hauptsächlich in Gruppen statt, bei entsprechender Indikation und Anforderung ist Einzelbehandlung möglich. Die Ergotherapeut*innen behandeln, erfassen und beschreiben den Verlauf der Behandlungen. Sie stehen im engen, regelmäßigen und wechselseitigen Austausch mit den behandelnden Ärzten und allen anderen Berufsgruppen aus dem Behandlungsteam.
Medien und Angebote
- Kreative Techniken: bildnerisches Gestalten mit Stiften, Wasserfarbe, Aquarell, Acrylmalerei auf Papier, Holz oder Leinwand)
- Textiles Gestalten: Gestaltung von T-Shirts, Stoffbeuteln, Kissenbezügen und ähnlichem, Seidenmalerei, Makramee,
- Handwerkliche Techniken: Skulpturarbeiten mit Speckstein, Plastisches Arbeiten mit Ton, Korbflechten mit Peddigrohr
- Kognitives Training: es stehen mehrere Laptops mit entsprechender Software (zB. Cogpack, Freshminder RehaCom) und andere Arbeitsmaterialien zur Verfügung
- Förderung des Erkennens und des Ausdrucks von Gedanken und Emotionen, ausdruckszentrierte Therapie
- Wahrnehmungstraining, Mototherapie, Entspannungsverfahren (zB. progressive Muskelentspannung)
- Training emotionaler und sozialer Fähigkeiten: zB. Gestaltungsgruppen zu speziellen Themen, Achtsamkeitstraining
- Bewegung und Aktivierung: gemeinsame Spaziergänge und Ausgänge
- Training von Alltagskompetenzen: gemeinsame Einkäufe, gemeinsames Kochen und Backen, gemeinsame Mahlzeiten
- Kulturelle Aktivitäten: gemeinsame Exkursionen zB. in Museen, Ausstellungen, Märkte, Feste, in die Natur
- Unterstützung und Begleitung, Entlassplanung: Begleitung ins häusliche Umfeld, Besuche und Kontakte zu weiterbehandelnden Einrichtungen, Hilfe im Umgang mit Behörden und Institutionen
- Beschäftigung und Aktivierung im Alltag: Gestaltung von Stationsfeiern zB zu Ostern oder zu Weihnachten, gemeinsames Grillen im Sommer, Spielerunden, Musikrunden, Filmnachmittage