Moderne Herzmedizin

 

Wissen und Präzision für Ihre Gesundheit

In Deutschland sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach wie vor Todesursache Nummer eins. In den letzten zwanzig Jahren wurden zwar große Fortschritte in der Diagnostik und Therapie verzeichnet. Dennoch zeigt sich hier noch weiteres Potential für eine optimierte Behandlung. Dafür wurde am Universitätsklinikum Frankfurt das Universitäre Herz- und Gefäßzentrum geschaffen, das als überregionales Kompetenzzentrum ein neues Level der Patientenversorgung ermöglicht.

Erstklassige Spezialisten unter einem Dach - in interdisziplinären Kompetenzteams

Im Universitären Herz- und Gefäßzentrum Frankfurt (UHF) arbeiten Spezialistinnen und Spezialisten unterschiedlicher Fachbereiche interdisziplinär zusammen, um Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine bestmögliche und individuell abgestimmte Behandlung zu bieten. Expertinnen und Experten aus Herzchirurgie, Kardiologie, Gefäßchirurgie, Angiologie und Anästhesiologie erarbeiten in gemeinsamen Sprechstunden und Kompetenzteams eine für die Patientin und den Patienten optimal zugeschnittene, personalisierte Therapie. Sie werden unterstützt von den hausinternen Spezialistinnen und Spezialisten für kardiovaskuläre Bildgebung und Genetik, Diabetologie, Lipidologie, Nephrologie, Neurologie, Pflege und Physiotherapie, und – zur Behandlung angeborener Herzfehler – Kinderkardiologie. Durch die Berufungen von Prof. Dr. Thomas Walther 2018 und Prof. Dr. David M. Leistner 2022 nach Frankfurt sind führende Spezialistinnen und Spezialisten auf ihrem jeweiligen Fachgebiet mit ans Universitätsklinikum Frankfurt gewechselt und bilden eine nahezu einzigartige Kombination an Expertise in der Herzmedizin. Bei der Behandlung der Herz- und Gefäßpatientinnen und -patienten werden – wann immer möglich – die schonendsten minimalinvasiven Verfahren eingesetzt.

Herzmedizin am UKF 2024 - Interprofessionelle Exzellenz in gemeinsamen Ambulanzen und Units

Die Herzmedizin wird in den nächsten zwanzig Jahren – besonders verstärkt durch den demographischen Wandel – einen wesentlichen Behandlungsschwerpunkt der Gesundheitsversorgung der westlichen Welt darstellen. Die verschiedenen Aufgaben lassen sich am besten in interdisziplinären und interprofessionellen Behandlungsteams bewältigen. Daher wurden am Universitären Herz- und Gefäßzentrum neben einer großen interdisziplinären Hochschulambulanz, dem ambulanten Herzzentrum, auch gemeinsame Behandlungsbereiche im 2024 eröffnenden Neubau Haus 23 geschaffen. So werden z. B. in einer sogenannten Herzklappen-Unit oder Herzinsuffizienz-Einheit, Patientinnen und Patienten von Herzmedizinern gemeinsam mit speziell weitergebildeten Mitarbeitenden interprofessionell versorgt.

Kernstück des Universitären Herz- und Gefäßzentrums sind neben den Martin-Kaltenbach-Herzkatheterlaboren und der herzchirurgischen OP-Abteilung im Zentral-OP die gemeinsame Einheit der kardialen Intensiv- und Intermediate-Care-Überwachung und -Therapie. Hier schaffen interprofessionelle Teams – bestehend aus versierten Intensivpflegekräften und erfahrenen Intensivmedizinern aus Kardiologie, Herzchirurgie und Anästhesiologie – Standards für eine hochspezialisierte Therapie von lebensbedrohlich erkrankten Herzpatientinnen und -patienten.

Gebündeltes Wissen und Forschung für die Präzisionsherzmedizin der Zukunft

Im gemeinsamen Studienzentrum der Herzmedizin werden klinische Studien und wissenschaftliche Aktivitäten des Herzzentrums gebündelt. Die bereits vorhandene Expertise wird so kontinuierlich weiter ausgebaut: Neue Konzepte können direkt in der Behandlung umgesetzt werden, neues Wissen gelangt auf direktem Weg sprichwörtlich von der Laborbank ans Krankenbett. Wie alle Patientinnen und Patienten am Universitätsklinikum Frankfurt profitieren die Menschen so von der direkten Verknüpfung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse mit der klinischen Praxis. Ziel ist es, moderne Präzisionsherzmedizin zu entwickeln, bei der personalisierte, digital überwachte Therapiekonzepte basierend auf den molekularen Grundlagen der Herzerkrankungen entwickelt und angewandt werden.

Der bestehende Forschungs- und Lehrauftrag soll durch das Zentrum fortgeführt und unterstützt werden. Herzmedizinische Aus- und Weiterbildungsprogramme werden gefördert und intensiviert. In der interdisziplinären Fortbildungsreihe herz-frankfurt.de werden regelmäßig Schwerpunkte des Universitären Herz- und Gefäßzentrums mit internationalen Expertinnen und Experten diskutiert und den Ärztinnen und Ärzten der Region vorgestellt.

Folgende Schwerpunkte sind am Universitären Herz- und Gefäßzentrum repräsentiert:


Weitere Informationen

Universitäre Schwerpunktzentren Leistungsspektrum Spezielle Expertise UHF
     
     
Koronare Herzerkrankungen/Revaskularisierung • intrakoronare Bildgebung und Funktionsdiagnostik
• Kalkmodifikation mit allen verfügbaren Techniken/ Systemen
• Behandlung chronischer Koronarverschlüsse (CTO)
• koronare Hochrisikointerventionen
• Therapie des kardiogenen Schocks
• moderne Bypasschirurgie minimalinvasiv, am schlagenden Herzen unter Einsatz endoskopischer Verfahren
• komplett arterielle Revaskularisation
• CHIP-Zentrum: Interventionelle Therapie hochkomplexer Koronarstenosen
• Precision-PCI: bildgebungsgeführte Koronarintervention
• Low-contrast-PCI: HD-IVUS geführte Koronarinterventionen
• komplett arterielle Revaskularisation
• OPCAB Bypasschirurgie am schlagenden Herzen
• MIDCAB-OPs (arterielle Revaskularisierung über kleinen Schnitt)
• Hybrid-Revaskulaisierung
     
Herzklappenzentrum • Rekonstruktion aller Herzklappen (insbesondere
Mitralklappe, Aortenklappe, Trikuspidalklappe) in
minimalinvasiver Technik
• chirurgischer Klappenersatz
• katheterbasierter Aorten-, Mitral-, Trikuspidalund Pulmonalklappenersatz
• katheterbasierte Reparatur von undichten
AV-Klappen (TEER)
• Zentrum für katheterbasierten Aortenklappenersatz (TAVI)
• internationales Kompetenzzentrum für minimalinvasive Herzklappenreparatur
• minimalinvasive Mitralklappenrekonstruktion
• Aortenklappenrekonstruktion und ggf. Ross-OP
     
Universitäres Herzrhythmuszentrum • invasive elektrophysiologische Diagnostik (EPU)
unter Einsatz hochmoderner Mappingsysteme
• Ablationstherapie mit allen verfügbaren Ablationstechnologien (inkl. Elektroporation)
• Devicetherapie mit allen verfügbaren Rhythmusdevices
• telemedizinische Diagnostik und Nachsorge
• chirurgische Ablationsverfahren (auch als Hybridablationen endovaskulär und epikardial)
• Therapie hochkomplexer Vorhof- und Kammerarrhythmien
• „Protected-Ablation“: Ablationstherapie unter
dem Einsatz von Kreislaufunterstützungssystemen
• Hybridablationen (epikardial und endovaskulär)
• Conductions-System Pacing: Stimulation des
physiologischen Leitungssytems
• Deviceextraktionen (Laserextraktion)
• molekulare Diagnostik bei Ionenkanalerkrankungen
     
Herzinsuffizienzzentrum • multimodale Diagnostik bei Kardiomyopathien,
inkl. genetische Diagnostik
• Herzinsuffizienz-Devicetherapie: temporäre und
permanente Unterstützugssysteme
• Behandlung von Patienten mit angeborenen
Herzfehlern (EMAH)
• spezielle Patientenschulungen zum Selbstmanagement
• linksventikuläre Assistsysteme (LVAD,
Kunstherztherapie)
• telemedizinisches Patientenmangement
• Herzinsuffizienzchirurgie
• Interdisziplinäres Amyloidosezentrum
• zertifizierte überregionale Heart Failure Unit
• intravaskuläres Herzinsuffizienz-Monitoring,
z.B. per pA-Drucksensor
     
Aortenzentrum • Diagnostik und Therapie aller verschiedener
Aortenerkrankungen
• enge Kooperation im Aorten-Team: Herzchirurgie,
Gefäßchirurgie, Angiologie, Radiologie
• minimalinvasive Verfahren
• Therapie bei Aortendissektion und -aneurysmen
• enge interdisziplinäre Kooperation zur Festlegung
der individuell besten Therapiestrategie
• Akuttherapie der Aortendissektion
• minimalinvasive Therapien bei Aortenaneurysmen
(auch als Hybridtherapien)
     
Präventionszentrum • personalisierte Erfassung des kardiovaskulären
Risikoprofils (Lipidstoffwechsel, Inflammation)
• nichtinvasive koronare Bildgebung zur Risikostratifizierung
• telemedizinisches Risikofaktorenmonitoring
• Management hochkomplexer kardiovaskulärer
Höchstrisikopatienten
• Verschluss von PFO/Vorhofohr zur Prävention
neurologischer Komplikationen
• Frauenherzzentrum
• Analyse genetischer Grundlagen kardiovaskulärer
Erkrankungen
     
Kardiovaskuläre Akut- und Intensivstation • Chest Pain Unit (CPU) und Coronary Care Unit
• Cardiac Arrest Center: Reanimations- und
Postreanimationstherapie
• ECMO-Therapie
• Interventionelle Therapie der Lungenembolie
• spezialisierte Herzintensivstation
• spezialisierte Herz-Intermediate-Care-Station
• eCPR-Programm: Reanimationsbehandlung per
ECMO
• Kompetenzzentrum für mechanische Kreislaufunterstützung (MCS-Unit)
• Therapie des kardiogenen Schocks mit passagerem/anhaltendem Pumpversagen

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