Das Digitale Universitätsklinikum

Förderung und Laufzeit
Das Projekt „Das Digitale Universitätsklinikum Frankfurt“ umfasst 14 Teilprojekte und wird durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert. Die ursprüngliche Laufzeit erstreckte sich von 2018 bis Ende 2023.

Aktuelle Entwicklungen
Am 6. Oktober 2023 kam es zu einem versuchten IT-Hackingangriff auf das Universitätsklinikum Frankfurt. Als Vorsichtsmaßnahme wurde das Netzwerk vom Internet getrennt. Obwohl die grundlegenden IT-Systeme weiterhin funktionierten, war der Arbeitsalltag beeinträchtigt, und die personellen Ressourcen der projektumsetzenden Teams waren stark gefordert. Infolge dieser Situation wurde die Laufzeit des Projekts bis Ende 2024 verlängert.

Ziel des Projekts
Im Mittelpunkt der Förderung steht der Ausbau der digitalen Infrastruktur, die Vernetzung zwischen Hausarztmedizin, Facharztmedizin und Maximalversorgung sowie der Einsatz digitaler Werkzeuge zur Entlastung der Mitarbeitenden im klinischen Bereich. Das Hauptziel des Projekts ist die Verbesserung der Krankenversorgung für Patientinnen und Patienten.

  • Effiziente Leistungserbringung: Verbesserung der Versorgungsqualität und Patientensicherheit.
  • Unterstützung von Forschung und Lehre: Förderung von Innovationen und Wissenstransfer.
  • Transparente Steuerungsmöglichkeiten: Entwicklung klarer und nachvollziehbarer Steuerungsinstrumente.
  • Interoperables Datenmanagement: Sicherstellung eines nahtlosen Austauschs und einer effizienten Nutzung von Daten.

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Übersicht Teilprojekte des Digitalen Universitätsklinikums

Zentrale Ansprechpersonen: Timm Weber

Medizinische Behandlungspfade

Dieses Projekt konzentriert sich darauf, aktuelles medizinisches Fachwissen umfassend in den digitalen Arbeitsablauf zu integrieren, um die klinische Entscheidungsfindung (Clinical Decision Support, CDS) zu unterstützen und Risiken im Diagnostik- und Therapieprozess zu reduzieren.

Wie das Projekt funktioniert:

  • Integration von Fachinformationen: Die neuesten medizinischen Erkenntnisse werden über ein Content-Management-System (CMS) aufbereitet und freigegeben.
  • Automatisierte Überführung: Diese Informationen werden dann über eine Schnittstelle automatisch in das Computerized Physician Order Entry (CPOE)-System und das Krankenhaus-Informationssystem (KIS) integriert.
  • Bereitstellung von Fachwissen: Auf diese Weise stehen relevante Fachinformationen direkt und zielgerichtet für die klinische Entscheidungsfindung zur Verfügung.

Teilprojekt Susan - Supervision System for Antibiotics

Im Teilprojekt Susan evaluieren wir gemeinsam mit SAS Institute GmbH, Intel und Cisco, wie die SAS Viya Plattform für ein dezentrales, KI-gestütztes Clinical Decision Management genutzt werden kann.

Ziele des Projekts:
  • Test eines Proof of Concepts (PoC) für den Einsatz von KI-Algorithmen zur Verbesserung der Antibiotikabehandlung und Sepsis-Prävention am Point of Care.
  • Datenintegration: Retrospektive Patientendaten werden vom Datenintegrationszentrum (DIZ) des UKF bereitgestellt, um ein Antibiotic Stewardship Dashboard zu erstellen. Dieses Dashboard wird in einer Webanwendung zur Verfügung gestellt und ermöglicht die:
    • Erfassung der Nutzung von Antibiotika
    • Dokumentation von Sepsisfällen (Historie, Befunde, Medikation, Laborergebnisse)
    • Entwicklung von Modellen zur Sepsis-Prävention

Gesamtziel: Verbesserung der Behandlungssicherheit und Optimierung des Antibiotikaverbrauchs am UKF.

Aktuelles

CPOE-System:
  • Die technischen Voraussetzungen zur Umsetzung des CPOE-Systems sind definiert, und eine Testumgebung wurde eingerichtet.
  • Seit Ende des Jahres 2022 läuft der Testbetrieb des grundlegenden CPOE-Moduls von Dedalus auf einer Pilotstation.
Teilprojekt Susan:
  • Die erste Phase des technischen Proof of Concepts (PoC) ist abgeschlossen.
  • Derzeit werden weitere Anforderungen der Ärztinnen und Ärzte als ergänzende Funktionen des Dashboards entwickelt.
  • Hardware-Installation: Für das Echtzeitsystem wurde bereits eine erste IT-Architektur für das UKF entworfen, die aktuell in Abstimmung ist.

Sektorübergreifende Zuweiserkommunikation

Eine effiziente Versorgung, insbesondere für chronisch kranke Patientinnen und Patienten, erfordert eine enge Verzahnung von ambulanten und stationären Versorgungsformen. Um eine reibungslose Kommunikation und den Austausch relevanter Patienteninformationen zu gewährleisten, setzt die Universitätsmedizin auf moderne digitale Kommunikationswege. Diese Maßnahmen sind entscheidend für eine optimale Patientenversorgung und ein effizientes Ressourcenmanagement – stets unter Einhaltung strenger Datenschutzstandards.

Unser Projekt umfasst:

E-Mail-Kommunikation mit Zivver
  • Sichere Verschlüsselung: Mit dem Zivver Plug-in für Microsoft Outlook werden E-Mails und Anhänge sicher verschlüsselt. Sensible Inhalte werden vor dem Versand automatisch überprüft, und Absender werden bei potenziellen Risiken gewarnt.
  • Datensicherheit: E-Mails und Daten werden durch Transport Layer Security (TLS) gesichert und asymmetrisch verschlüsselt.
  • Zwei-Wege-Verifizierung: Diese zusätzliche Sicherheitsmaßnahme erhöht den Schutz der Kommunikation.
Messengerdienst Famedly
  • Moderne Kommunikation: Der Famedly-Messenger nutzt das Matrix-Protokoll und bietet Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für die sichere Übertragung von Gesundheitsdaten.
  • Integration: Die Erweiterung ermöglicht die Anbindung an das Krankenhaus-Informationssystem (KIS) und automatisiert die Übernahme von fallbezogenen Gesundheitsdaten in die Krankenakte. Zudem wird durch die Integration der Dienstpläne sichergestellt, dass alle relevanten Behandelnden eingebunden sind.
Bilddatentransfer über den Westdeutschen Teleradiologieverbund
  • Effizienter Austausch: Bilddaten werden sicher zwischen stationären und ambulanten Behandlern ausgetauscht. Dies reduziert Mehrfachuntersuchungen und spart Zeit durch die direkte Übernahme in radiologische Zielsysteme.
Video-Sprechstunde mit Doccura
  • Virtuelle Sprechstunden: Die Software Doccura ermöglicht virtuelle Konsultationen, die besonders während der Pandemie zur Kontaktreduktion beigetragen haben. Sie unterstützt die Kommunikation mit Zuweisenden und Patientinnen und Patienten.
DEKDAD: Digitalisierung und Dokumentenklassifizierung
  • Automatisierung: Das Projekt DEKDAD automatisiert die Digitalisierung und Klassifizierung von externen Dokumenten mittels optischer Zeichenerkennung und KDL-Dokumentenklassifikation. Diese Dokumente werden im Langzeit-Archiv abgelegt und sind über die Patientenakte im KIS zugänglich.

Ziel des Projekts

Das Projekt Zuweiserkommunikation zielt darauf ab, die kontextbezogene Kommunikation zwischen Behandelnden im stationären und ambulanten Sektor durch moderne und gesicherte Kommunikationskanäle zu vereinfachen. So werden relevante Informationen für die Patientenversorgung frühzeitig bereitgestellt.

Datenschutzhinweis: Die externen Dokumente der Patienteninnen und Patienten werden zur Digitalisierung eingescannt. Im Rahmen des Projekts DEKDAD werden die Scan-Dateien auf einer virtuellen Maschine Vor-Ort am Universitätsklinikum Frankfurt zwischengespeichert. Dort werden Sie durch die Software unseres Projektpartners Empolis Information Management GmbH verarbeitet, um eine Klassifizierung durchzuführen. Dabei kommt eine optische Zeichenerkennung (OCR) sowie Natural Language Processing zum Einsatz. Um die Klassifizierung weiter zu optimieren, ist im Projektverlauf auch die Verwendung von Amazon Web Services (AWS) Bedrock geplant. Bei Fragen zum Datenschutz wenden Sie sich bitte an unsere Datenschutzbeauftrage Frau Elke Stüve (E-Mail: datenschutz@unimedizin-ffm.de). Allgemeine Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten und zu Ihren Rechten als Betroffener finden Sie unter https://www.unimedizin-ffm.de/datenschutzerklaerung.

Aktuelles

  • Famedly-Pilotierung: Die Pilotierung des Messengers Famedly auf der Stroke Unit wird bald abgeschlossen. Ein Rollout auf das gesamte Klinikum wird angestrebt, wobei patientenbasierte Chaträume evaluiert und an die Bedarfe angepasst werden.
  • Messenger-Kommunikation: Die Entwicklung der messengerbasierten Kommunikation mit Zuweisenden befindet sich in der Ausarbeitung.
  • Integration mit anderen Projekten: Die Verknüpfung mit weiteren Projekten des Digitalen UKF wird angestrebt. Die Einbindung von Order Sets soll die Kommunikation mit dem Konsildienst sicherer gestalten.
  • Zertifizierung: Die Zertifizierung von Famedly als TI-Messenger ist derzeit in Bearbeitung.

Digitale Unterstützung Patientenmanagement

Im Rahmen dieses Projekts entwickelt die Universitätsmedizin gemeinsam mit Industriepartnern digitale Werkzeuge, die die Mitarbeitenden bei der Patienteninteraktion und -administration entlasten. Durch die Weiterentwicklung bestehender Systeme und die Integration definierter Standards in die Versorgungsprozesse werden redundante Arbeitsaufgaben minimiert.

Das Projekt umfasst zwei Hauptteilprojekte zur digitalen Unterstützung des Patientenmanagements:

1. Performance Flow

  • Optimierung der Notaufnahme: Dieses Teilprojekt unterstützt die Mitarbeitenden der zentralen Notaufnahme durch die strukturierte Bündelung und Visualisierung von Informationen aus dem Krankenhaus-Informationssystem (KIS) sowie die Echtzeit-Darstellung von Standorten der Patientinnen und Patienten und Medizingeräten in einem Dashboard.
  • Sensornetzwerk: In Zusammenarbeit mit der Firma Philips wurde ein Sensornetzwerk in der Notaufnahme und benachbarten Bereichen etabliert, um einen schnellen Überblick über die Situation zu ermöglichen.

2. Digitales Aufrufsystem für elektive Patienten

  • Welcome-Terminals: Patientinnen und Patienten scannen bei ihrer Ankunft ihren persönlichen QR-Code an Welcome-Terminals im Eingangsbereich, erhalten eine Wartemarke und begeben sich zum Aufnahmebereich der Klinik.
  • Digitales Patientenmanagement: Das System ermöglicht es den Mitarbeitenden, den Anwesenheitsstatus der Patientinnen und Patienten frühzeitig nachzuvollziehen und sie zur Aufnahme sowie Behandlung aufzurufen.
  • Zukunftsvision: Langfristig soll ein Closed-Loop-Workflow realisiert werden, der automatisierte Push- und Pull-Prozesse nutzt, um Anwesenheits-, Aufenthalts- und Befundstatus der Patientinnen und Patienten in Echtzeit darzustellen.

Ziel 

Durch die Echtzeit-Lokalisation von Patientinnen und Patienten sowie mobilem Equipment und die Abbildung dieser Daten in einem Dashboard sollen Arbeitsabläufe verbessert, Arbeitslasten effizient verteilt und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden gesteigert werden.

Aktuelles

  • Performance Flow: Im Jahr 2022 wurden neue Interfaces zu Auslastungsvorhersagen, Trends und Auswertungsmöglichkeiten entwickelt, die in enger Zusammenarbeit mit klinischen Anwenderinnen und Anwendern erstellt wurden.
  • WLAN-Infrastruktur: Ein Workshop zur effizienten Nutzung der WLAN-Infrastruktur für das Tracking von Geräten und Patientinnen und Patienten fand im Zentralbau Haus 23 sowie den zukünftigen Erweiterungsbauten D-F statt.
  • Zusammenarbeit mit OPASCA: Die ersten Projektschritte für die rasche Einführung erster Lösungen wurden mit OPASCA festgelegt.

Patient Empowerment

Die Universitätsmedizin Frankfurt integriert Patientinnen und Patienten in den digitalen Workflow, um ihre Autonomie zu stärken und ihnen zeitgerecht Informationen vor oder nach einer Vorstellung zur Verfügung zu stellen. In Zusammenarbeit mit Philips wurde eine Verknüpfung von Leistungsträger-Portalen, dem Patientenportal Engage, dem Krankenhaus-Informationssystem (KIS) und dem digitalen Archiv entwickelt. Dabei steht Datensicherheit und Datenschutzkonformität im Vordergrund. Die Grundlage bildet die Interoperabilitätsplattform (IOP Suite).

Im Teilprojekt Patient Reported Outcome Measures (PROM), in Kooperation mit heartbeat, werden die Behandlungsergebnisse durch internationale elektronische Fragebögen erfasst und mit Referenzwerten verglichen. Dies hilft, die Behandlungsqualität zu verbessern und die Patientenzufriedenheit zu steigern.

Ziele des Projekts

  • Patientenportal: Unterstützung von Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen durch das UMF-Patientenportal mit Funktionen wie Verlaufskontrolle, Terminerinnerungen und Zugang zu medizinischem Wissen.
  • PROM: Erfassung und Vergleich der Behandlungsqualität zur kontinuierlichen Verbesserung.
  • IOP-Systemlandschaft: Bereitstellung medizinischer Informationen aus dem KIS interoperabel und herstellerneutral für andere Anwendungen.

Aktuelles

PROM:

  • Erfolgreiche Implementierung mit Tablets in der Urologie.
  • Schnittstelle zwischen KIS und heartbeat wird eingerichtet.
  • Geplante Ausweitung auf weitere Kliniken.

Patientenportal:

  • Implementierung des Engage Patientenportals als Cloud-Lösung abgeschlossen.
  • Kalender-Mapping und HL7 SIU-Schnittstelle eingerichtet.
  • Ausrollung des Portals über mehrere Ambulanzen wird vorbereitet

Mobile Computing

Mobile Endgeräte sind aus dem privaten und beruflichen Alltag nicht mehr wegzudenken. Im Krankenhaus ermöglichen sie den Zugriff auf Behandlungsdaten und die Dokumentation jederzeit und überall – sei es während der Visite, im Krankenzimmer oder bei der Behandlung. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, benötigen wir maßgeschneiderte Softwarelösungen für mobile Geräte sowie eine effektive Geräte- und App-Verwaltung.

Kernpunkte:

  • Geräteverwaltung (MDM): Einführung einer zentralen Verwaltung für mobile Geräte.
  • App-Management (MAM): Verwaltung und Sicherstellung der Funktionsfähigkeit mobiler Anwendungen.
  • 5G-Technologie: Ausbau zu einem 5G-Universitätsklinikum zur Unterstützung von Mobile Health und IoT-Anwendungen.

Ziel des Projekts

Das Projekt zielt darauf ab, ein Konzept für die zentrale Verwaltung von mobilen Geräten (MDM) und Anwendungen (MAM) zu entwickeln und umzusetzen. Zusätzlich wird in Kooperation mit Vodafone ein modernes 5G-Netz für höchste Netzwerkleistung aufgebaut.

Aktuelles

  • MDM- und MAM-Konzepte: Abgestimmt und implementiert.
  • Cloudbasiertes MDM: Erfolgreich eingerichtet.
  • Infrastruktur: Aufbau einer Mobile Device Management-Struktur abgeschlossen, Server mit Active Directory Integration bereitgestellt, und IT-Mitarbeitende geschult.
  • 5G-Ausbau: Mögliche Standorte für Mobilfunkantennen evaluiert.

IT-Arbeitsplatzmanagement

Im Rahmen des IT-Arbeitsplatzmanagements wurde ein methodischer Ansatz entwickelt, um die dezentrale IT-Infrastruktur zentral zu verwalten. Dies umfasst Arbeitsplatzrechner, mobile Endgeräte, Drucker, Scanner, Tastaturen und die zentrale Verwaltung von Software und Lizenzen. Die Verwaltung erstreckt sich über den gesamten Lebenszyklus dieser Geräte, einschließlich der Bereitstellung notwendiger Sicherheitsupdates durch gezielte Rollouts. Diese Maßnahmen sind auch ein wichtiger Bestandteil des Schutzes kritischer Infrastruktur (KRITIS). Darüber hinaus werden Strategien für den Einsatz von Cloud-Diensten und Serviceleistungen entwickelt, um eine bedarfsorientierte Bereitstellung von Software und Hardware sowie elektronische Genehmigungsverfahren zu gewährleisten.

Ziele des Projekts

  • IT-Assetmanagement (ITAM): Strategische Verwaltung von Software- und Hardware-Assets über ihren gesamten Lebenszyklus.
  • Zentrale ITAM-Plattform: Planung, Umsetzung und Integration von Bestandsdaten in ein zentrales ITAM-System.

Aktuelles

  • Asset-Klassen: Verschiedene Asset-Klassen erfolgreich in den Ivanti Servicemanager übernommen.
  • Formulare und Prozesse: Übergabe- und Rückgabeformulare inklusive Prozessbeschreibungen erstellt.
  • Asset-Etiketten: Neue Asset-Etiketten wurden bereitgestellt.
  • HR Modul: Das HR-Modul des Ivanti Servicemangers wird erfolgreich im Personaldezernat genutzt.
  • Schnittstellen: Schnittstellen zu korrespondierenden Systemen eingerichtet.

Elektronische Unterstützung in der Logistik

In diesem Teilprojekt wurde ein neues Stationsanforderungsmanagement für Material und Medikamente eingeführt. Die Lösung verbessert den täglichen Lieferrhythmus für medizinische Sachbedarfe, Arzneimittel und Verbrauchsmaterialien, unterstützt bei steigenden Anforderungen und optimiert die Prozesse zwischen Anfordernden und Materiallogistik. Mit SAP-APM (Apotheke, Pflege und Materialwirtschaft) wird die digitale Vernetzung verbessert, was zu effizienteren Prozessen und höherer Patientensicherheit führt. Das System beschleunigt Arbeitsabläufe und macht Informationen leichter zugänglich. Die definierten Rollen der bestellenden Mitarbeitenden ermöglichen schnellere Genehmigungs- und Freigabeprozesse und verbessern die Materialstammdaten.

Ziel des Projekts:

  • Optimierung der Anforderung: Softwaregestützte, lückenlose Anforderung und Bereitstellung aller Apotheken- und Wirtschaftsmaterialien.
  • Effizienzsteigerung: Unterstützung aller abteilungsübergreifenden Materialflüsse und Sicherstellung einer lückenlosen Kontrolle der Materialbewegungen am Universitätsklinikum Frankfurt (UKF).

Aktuelles:

  • Eine UKF-weite, einheitliche Anforderungslösung wurde konzipiert.
  • Intensive Schulungen für Anforderungs- und Key-User wurden durchgeführt.
  • Rollout der Ausbaustufen in allen Stationen, Kliniken und Instituten abgeschlossen (z. B. APM-Inventur, Modulschrankverwaltung, Pakettracking).
  • Betäubungsmitteldokumentation und Stationslager befinden sich im Pilotbetrieb.
  • Das Projekt wurde Ende 2022 abgeschlossen; technische Nachbetreuung und Fehlerkorrekturen laufen noch.

Weitere Informationen zur Effizienz: UKF nimmt digitale Bestellsoftware in Betrieb (Klinik Einkauf Thieme, 2021)

Geschlossener Medikationsprozess

Die Einführung eines digitalen Medikationsprozesses zielt darauf ab, Fehler zu reduzieren und die Patientensicherheit zu erhöhen. Durch elektronische Verordnung und Dokumentation werden Übertragungsfehler und Nichtbeachtung von Medikamenteninteraktionen bei Präparaten und Dosierungen vermieden. Das System berücksichtigt vorhandene Patientendaten, wie Allergien und Vorerkrankungen, und integriert Leitlinien sowie medizinische Standards zur Entscheidungsunterstützung für Ärztinnen und Ärzte.

Ziele des Projekts:

  • Fehlerreduktion: Vermeidung von Übertragungsfehlern und Nichtbeachtung von Medikamenteninteraktionen.
  • Entscheidungsunterstützung: Integration von Anordnungsstandards und medizinischen Leitlinien zur Unterstützung der Ärztinnen und Ärzte.

Aktuelles:

  • Pilotbetrieb: Der Pilotbetrieb läuft erfolgreich auf fünf Stationen.
  • User-Antrag: Derzeit wird an der Implementierung des User-Antrags gearbeitet.
  • Vorbereitungen: Umstellung der Anordnungsoberfläche, Einführung des neuen Interaktionschecks und Ablösung der Fieberkurve sind in Vorbereitung.

Indoornavigation und Objektlokalisation

Im Rahmen dieses Projekts wurde eine umfassende App entwickelt, die Patientinnen und Patienten, Besuchende, Angehörige sowie das Klinikpersonal bei der Navigation innerhalb und außerhalb des Universitätsklinikum Frankfurt unterstützt. Neben der Navigation bietet die App Funktionen wie Patienten-TV und Zugang zu Veranstaltungen sowie Neuigkeiten, die zuvor nur auf der Website verfügbar waren.

Ziele des Projekts:

  • App-Entwicklung: Bereitstellung einer App zur Navigation, Steigerung der Patientenzufriedenheit und Entlastung des Klinikpersonals.
  • Objektlokalisation: Verbesserung der Ressourcennutzung durch effiziente und flexible Lokalisation von Geräten und Gebrauchsartikeln.

Aktuelles:

  • App-Verfügbarkeit: Die UKF-App ist seit Frühjahr 2022 in den gängigen App-Stores verfügbar.
  • Funktionen: Die Integration neuer Funktionen in die App ist geplant. Die TV-Funktionalität wird aktuell über die eigene Infrastruktur bereitgestellt, eine Ablösung durch einen externen Dienstleister ist in Planung.
  • Objektlokalisation: Die Pilotinstallation von WLAN-Accesspoints der neuesten Generation hat begonnen, was die Grundlage für die zukünftige Objektlokalisierung bildet.

 

 


 

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UKF-App im Praxistest

Schauen Sie sich die Navigation der UKF-App an

eHealth-Plattform/ Krankenhaus-Informationssystem (KIS)

Dieses Projekt zielt darauf ab, bestehende IT-Lösungen am Standort zu vernetzen und neue Lösungen tief in die bestehende IT-Architektur zu integrieren. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung eines workflowbasierten Dashboards für klinische Daten, das Informationen aus den Systemen ORBIS, SAP und weiteren Subsystemen zusammenführt. Die Lösung soll alle patientenrelevanten Behandlungsdaten systemübergreifend erfassen und in einer übersichtlichen, chronologischen Darstellung präsentieren. Dies reduziert die Notwendigkeit zur Parallelnutzung mehrerer Systeme und minimiert Zeit- und Informationsverluste für die Behandelnden.

Ziele des Projekts:

  • Entwicklung einer Benutzeroberfläche: Diese wird als 2nd-Layer-Einzelinformationen aus verschiedenen Systemen über die Interoperability-Suite darstellen.
  • System- und herstellerneutrale Darstellung: Integration von Patienteninformationen mit Inhalten aus Clinical Decision Support Systemen (Teilprojekt 001).

Aktuelles:

  • Projektkonzeption: Die Aufgabenbeschreibung für die eHealth-Plattform wurde definiert.
  • Vergabe: Die geplante Entwicklungspartnerschaft wird derzeit von der Vergabeabteilung geprüft.

Datenintegration für Forschung und Lehre

Unser Projekt zielt darauf ab, ein Datenintegrationszentrum (DIZ) am Universitätsklinikum Frankfurt (UKF) aufzubauen. Durch die Integration von Gesundheitsdaten aus der Krankenversorgung sowie klinischer und biomedizinischer Forschung möchten wir die Möglichkeiten in der Forschung und Patientenversorgung erheblich verbessern. Ein zentraler Aspekt ist die Erschließung und Bereitstellung relevanter Daten für Versorgungsaufgaben, wie z. B. retrospektive Studien oder die Rekrutierung von Patientinnen und Patienten für Therapiestudien. Die Vernetzung der DIZ mit dem Forschungskonsortium MIRACUM ermöglicht den Zugang zu größeren Patientenkollektiven und somit zu einer repräsentativeren Datengrundlage.

Ziele des Projekts:

  • Aufbau eines DIZ: Integration und Nutzung von Daten aus Primärsystemen.
  • Unterstützung der Forschung: Erschließung von Datenquellen und Unterstützung bei der Studienbeantragung und Sicherstellung der Datenqualität.

Aktuelles:

  • Forschungsdatenportal: Seit Anfang 2023 live, ermöglicht es Forscherinnen und Forschern aus anderen Universitätskliniken, Datennutzungsanträge zu stellen.
  • Qualitätssicherungsprojekte: Ab 2021 erfolgreich im Dauerbetrieb.
  • Broad Consent: Eingeführt und zunehmend genutzt.

Herstellerneutrales Archiv zur digitalen Datenablage im Universitätsklinikum Frankfurt (UKF) mittels IHE-Infrastruktur

Unser Projekt zielt darauf ab, eine normenkonforme Archivierungslösung zu entwickeln, die auf dem Prinzip des Vendor-Neutral-Archives (VNA) basiert. Diese Lösung wird den Zugriff auf große oder importierte Datenmengen ermöglichen und die Vernetzung der bestehenden und neuen Systeme verbessern. Durch die Einhaltung der IHE-Struktur (Integrating the Healthcare Enterprise) gewährleisten wir eine umfassende Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen und Softwarelösungen.

Ziele des Projekts:

  • Entwicklung eines herstellerneutralen, IHE-konformen Archivs: Optimierung der Archivierung und Integration von Daten.
  • Bereitstellung für Datenintegrationszentren: Sicherstellung, dass Daten effizient gespeichert und bereitgestellt werden können.

Aktuelles:

  • Implementierung abgeschlossen: Die IHE-Infrastruktur mit den angebundenen Repositorys wurde Ende März 2023 erfolgreich implementiert.
  • Dokumentenübertragung: Patientendokumente werden jetzt im DMS und Langzeitarchiv gespeichert.
  • Archivierung: Dokumente werden KDL-konform im enaio®-Langzeit-Archiv abgelegt.
  • Systemanbindung: Die Anbindung des enaio®-Archivs an die XDS-Registry wurde erfolgreich abgeschlossen.
  • Protokollkommunikation: Integration der Systeme über HL7 Base 64 und FHIR-Protokoll.
  • Nacharbeiten: RIS/PACS-Anbindung wird weiterhin bearbeitet.

Steuern mit Kennzahlen

Im Rahmen dieses Projekts haben wir ein leistungsfähiges Cockpit entwickelt, das die Wirtschaftlichkeit und Effizienz unseres Klinikums auf Basis von klar messbaren, transparenten Daten und Leistungskennzahlen steigert. Durch die Kombination von Prozess-, OP- und Ambulanzkennzahlen in benutzerfreundlichen Cockpits können wir Muster und Trends frühzeitig erkennen und schnell auf unvorhergesehene Entwicklungen reagieren.

Ziele:

  • Klinikumsweites Cockpit: Visualisierung von Leistungs-, Prozess-, OP- und Ambulanzkennzahlen in klar strukturierten Kacheln und Diagrammen.
  • Effektive Unternehmenssteuerung: Nutzung der dargestellten Kennzahlen zur Verbesserung der Steuerungsprozesse und Entscheidungsfindung.

Aktuelles:

  • UKF-Cockpit: Seit Ende 2020 erfolgreich im Regelbetrieb und im Klinikalltag aktiv genutzt.
  • Erweiterung des Pflegecockpits: Aktuell in der Weiterentwicklung zur Integration zusätzlicher Kennzahlen.
  • Stationscockpit: Einführung Anfang 2022 für stationsverantwortliche Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegedienstleitungen zur Einsichtnahme auf Stationsebene.
  • Pflegecockpit: Konzeptionierung gestartet, um pflegespezifische Kennzahlen wie LEP-Zeiten, Sturz- und Dekubitusquoten sowie Pflegegradquoten auf Stationsebene übersichtlich darzustellen.

Aufbau Infrastruktur Digitales Universitätsklinikum Frankfurt (Netzinfrastruktur / WLAN)

Das Universitätsklinikum Frankfurt nutzt ein umfangreiches Cisco Enterprise Netzwerk mit:

  • 1.083 Netzwerk-Switchen und Routern
  • 1.417 Wireless LAN Access Points
  • Zwei redundante Rechenzentren mit 900 Servern
  • Flächendeckendes Glasfaser-Backbone von 1 bis 10 Gbit/s über den gesamten Campus

Wir bauen eine moderne, zukunftssichere Netzwerkinfrastruktur für LAN und WLAN auf, die Rechenzentren, Core-, Distribution- und Access Layer Bereiche umfasst. Basis ist ein High-Level-Design für ein Software-defined Netzwerk (SDN) auf Layer-3 Architektur. Diese neue Infrastruktur wird entscheidend für zukünftige Anwendungen wie Objektlokalisierung, Indoor-Navigation und mobile Endgeräteanbindung sowie für höhere Bandbreiten und Echtzeit-Kommunikationslösungen sein.

Ziel des Projekts:

  • Skalierbare Netzwerkinfrastruktur: Verbesserung der LAN- und WLAN-Kapazitäten klinikumsweit.
  • Optimierung der Rechenzentrumsinfrastruktur: Modernisierung der Netzwerkkomponenten für effizientere Leistung und höhere Zuverlässigkeit.

Aktuelles:

  • Netzwerk Core-Komponenten: Sechs neue Core-Komponenten wurden beschafft und werden im vierten Quartal 2023 integriert, um die alten Komponenten schrittweise abzulösen.
  • Switche-Upgrades: Das High-Level-Design erfordert die Ertüchtigung von 22 Switchen im Distribution Layer und 222 Switchen im Access Layer. Die Ausschreibung für diese Maßnahme ist gestartet, und ein Rollout-Plan wird bis Ende Q4 2023 erstellt, mit geplanter Umsetzung im Jahr 2024.
  • WLAN-Infrastruktur: Der Ausbau für zusätzliche Dienste zur Objektlokalisierung hat begonnen.