Elektronische Ambulanzdokumentation

Seit 2014 wird in fast allen Fachabteilungen des UKF die stationäre Patientenversorgung in einer digitalen Fieberkurve des Krankenhausinformationssystems dokumentiert. Ebenso werden sämtliche Prozesse des Patientenmanagements, von der Aufnahme über das Belegungsmanagement bis hin zur Entlassung, durch digitale Formulare gesteuert. Das Universitätsklinikum hat damit die Digitalisierung des stationären Prozessmanagements weit ausgebaut.

Allerdings nimmt die Verzahnung der ambulanten und stationären Versorgung von chronisch kranken Patienten am UKF immer mehr zu. Sie erlaubt eine effiziente Ressourcennutzung des Klinikums und für den Patienten eine weitestgehend ambulante Versorgung im häuslichen Umfeld. Um ein Informationsdefizit an dieser Schnittstelle zu vermeiden wird seit 2014 auch die Dokumentation der ambulanten Versorgung auf digital umgestellt. Ziel ist erstmalig eine einzige umfassende und transparente Patientenakte, natürlich unter strenger Wahrung datenschutzrechtlicher Belange. Die Umsetzung der klinikweiten digitalen Ambulanzdokumentation erfolgt gemeinsam durch die Stabsstelle Zentrales Patientenmanagement und das Dezernat für Informations- und Kommunikationstechnik DICT mit den einzelnen Fachabteilungen.

 

Digitales Archiv

Die Archivierung der Patientenakte erfolgt am UKF digital. Die Archivakte steht über einen Link im KIS-System zur Verfügung. In einem Projekt wurde 2015 begonnen, Kriterien für die Prüfung einer archivierten Akte auf Vollzähligkeit und Vollständigkeit festzulegen. An diesem Gemeinschaftsprojekt unter Führung der Firma DMI und des UKF durch das Dezernat für Informations- und Kommunikationstechnologie DICT waren aus dem UKF das Medizin Controlling, das Archiv, das ZPM beteiligt, als externe Partner die Firma OS und weitere Klinikpartner. Als erster Schritt wurde eine konsolidierte Dokumententypliste erstellt, auf deren Basis es möglich ist, Kataloge erforderlicher Dokumente für bestimmte Prüfszenarien zu erstellen. Dieses Projekt wurde durch die Entscheiderfabrik, ein Zusammenschluss von verschiedenen Verbänden, Krankenhäusern und Industrieunternehmen, 2015 zu einem der 5 Top IT-Themen im Krankenhaus Deutschlands ausgewählt und in Folgeprojekten weiter betrieben.  Ein erstes Ergebnis ist die Übernahme der konsolidierten Dokumententypliste als übergeordneter Standard.

Elektronisches Anordnen mit Anordnungssets

Im UKF wird in der stationären Versorgung  fast vollständig digital im Klinikinformationssystem dokumentiert. Dies erhöht die Transparenz der Befunde für alle an der Behandlung Beteiligten und ermöglicht Therapiestandards und Informationen aus Leitlinien direkt in den Arbeitsablauf zu integrieren. In einem Projekt der Stabsstelle Zentrales Patientenmanagement gemeinsam mit dem Elsevier Wissenschaftsverlag wird der Nutzen leitlinienbasierter Anordnungssets derzeit in der Medizinischen Klinik 1 und der Urologie evaluiert. Damit sollen Qualität gesichert und der Arzt durch diagnosespezifische Auswahllisten von Anordnungen im IT-Prozess zeitlich entlastet werden. Dieses Projekt wurde durch die Entscheiderfabrik, ein Zusammenschluss von verschiedenen Verbänden, Krankenhäusern und Industrieunternehmen, 2015 und 2016 jeweils zu einem der 5 Top IT-Themen im Krankenhaus ausgewählt.

Videodolmetschen

In der Stadt Frankfurt leben viele Menschen aus anderen Ländern oder sind in der Stadt zu Gast. Auch durch den internationalen Flughafen wird eine nennenswerte Zahl von Patienten im UKF vorgestellt, die nicht der deutschen und oftmals auch nicht der englischen Sprache mächtig sind. Um eine Verständigung mit diesen Patienten sicherzustellen, auch wenn keine Angehörigen oder Bekannten des Patienten oder Mitarbeiter des Klinikums als Dolmetscher zur Verfügung stehen, wurde ein Pilotprojekt mit der Firma SAVD begonnen. Auf der Basis von Tablet-Computern wird mittels einer Plattform für Videokonferenzen über eine geschützte Verbindung ein Dolmetscher zugeschaltet, der das Gespräch des Arztes oder der Pflegekraft mit dem Patienten übersetzt. Diese Dolmetscher können insbesondere bei schwierigen und komplexen Gesprächen wie einer OP-Aufklärung oder einem Gespräch über eine neu gestellte Diagnose unterstützen. Die ersten Erfahrungen in der Inneren Medizin und der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin sind positiv.