Der Gesundheitscampus Universitätsmedizin Frankfurt Rhein-Main und die Universitätsmedizin Frankfurt setzen neue Maßstäbe in der Pflegeausbildung. Ab dem 24. Februar 2025 übernehmen Auszubildende im Rahmen des Projekts „Schülerinnen und Schüler leiten eine Station“ für fünf Wochen mit Unterstützung von erfahrenen Fachkräften die Verantwortung für die neurologische Station 95-7 des Zentrums für Neurologie und Neurochirurgie (ZNN) der Universitätsmedizin. Sie organisieren den Pflegealltag selbstständig, treffen Entscheidungen im Pflegeprozess und erleben so hautnah die Herausforderungen und Chancen des Pflegeberufs.
Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit Birgit Roelfsema, Pflegedirektorin der Universitätsmedizin Frankfurt, Thorsten Schumacher, Pflegedienstleitung der Neurologie, sowie Andrea Schween, Schulleitung der Goethe-Pflegeakademie am Gesundheitscampus Universitätsmedizin Frankfurt Rhein-Main, initiiert.
Hintergrund: Fachkräftemangel als Impuls für neue Ausbildungswege
Der wachsende Bedarf an qualifizierten Pflegefachkräften, die zunehmenden Herausforderungen bei der Gewinnung von Auszubildenden und hohe Abbruchquoten während der Ausbildung belasten das Gesundheitswesen. Ein zentraler Faktor für Ausbildungsabbrüche ist der Mangel an Gelegenheiten, frühzeitig Verantwortung zu übernehmen. Hier setzt das Projekt „Schülerinnen leiten eine Station“ an und schafft gezielt Raum für eigenverantwortliches Handeln. Ähnliche Modelle werden bereits seit Jahren erfolgreich in anderen Krankenhäusern umgesetzt, beispielsweise im Krankenhaus Sachsenhausen. Die positiven Erfahrungen aus diesen Projekten zeigen, dass die frühe Übernahme von Verantwortung die Ausbildungsqualität erheblich steigert.
Exzellente Ausbildung durch Eigenverantwortung
Das Projekt verfolgt klare Ziele:
- Steigerung der Ausbildungsqualität und der Zufriedenheit der Auszubildenden
- Frühe Übernahme von Pflegeprozessverantwortung, um Selbstständigkeit zu fördern
- Praxisnahe Erfahrungen im realen Pflegealltag
- Einblicke in Leitungsrollen, um Führungskompetenzen zu entwickeln
Leuchtturmprojekt mit wissenschaftlicher Begleitung
Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von Carina Armagni, die im Rahmen ihrer Master-Thesis den Kompetenzerwerb und die Zufriedenheit der Auszubildenden wissenschaftlich untersucht. Ziel ist es, wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen, um die Pflegeausbildung nachhaltig zu optimieren.
„Es erfordert Mut, Auszubildenden frühzeitig Verantwortung zu übergeben. Doch genau das stärkt ihr Selbstbewusstsein und ihre Fachkompetenz. Wir schaffen ein Umfeld, in dem Lernen durch praktische Erfahrung im Mittelpunkt steht“, erklärt Andrea Schween, Schulleitung der Goethe-Pflegeakademie.
Gute Rahmenbedingungen für starke Pflege
Das Projekt bietet Vorteile für alle Beteiligten:
- Auszubildende erleben Selbstwirksamkeit, eine steile Lernkurve und eine intensive Verzahnung von Theorie und Praxis.
- Patientinnen und Patienten profitieren von einer engagierten, individuellen Betreuung.
- Die Klinik stärkt ihre Attraktivität als Ausbildungsort und bindet langfristig qualifiziertes Personal.
Nachhaltige Impulse für die Pflegeausbildung
Mit dem Projekt „Schülerinnen leiten eine Station“ setzen die Universitätsmedizin und der Gesundheitscampus ein starkes Zeichen für die Weiterentwicklung der Pflegeausbildung. Die gewonnenen Erfahrungen sollen langfristig in die Ausbildungskonzepte des Gesundheitscampus Universitätsmedizin Frankfurt Rhein-Main einfließen und perspektivisch den Weg für eine interprofessionelle Ausbildungsstation ebnen – ein nachhaltiger Beitrag zur Sicherung der Pflegequalität und zur Stärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit.
Bildmaterial:
Pflegedirektorin Birgit Roelfsema und Thorsten Schumacher, Pflegedienstleitung Neurologie (M.), übergeben die Station 95-7 an die Schülerinnen und Schüler.
Download unter: https://www.unimedizin-ffm.de/pressefotos
Der Abdruck des Fotos ist kostenfrei (Quelle: Universitätsmedizin Frankfurt).
Für weitere Informationen:
Andrea Schween
Schulleitung Goethe-Pflegeakademie
Gesundheitscampus Universitätsmedizin Frankfurt Rhein-Main
Telefon: +49 151 17 19 16 38
E-Mail: andrea.schween@ukffm.de
Internet: www.unimedizin-ffm.de
Thorsten Schumacher
Komm. Pflegedienstleitung
Universitätsmedizin Frankfurt
Telefon: +49 69 63 01 – 74 41
E-Mail: thorsten.schumacher@unimedizin-ffm.de
Internet: www.unimedizin-ffm.de