Ambulante Anästhesie

Seit den ersten Anästhesien gegen Mitte des 19. Jahrhunderts hat die Anästhesie große Fortschritte erzielt. Mit den heutigen nebenwirkungsarmen, gut steuerbaren und kurzwirksamen Mitteln sind viele Operationen auch ambulant durchführbar. Für einige Operationen wurde im Sozialgesetzbuch V (SGB V, § 115) die ambulante Durchführung vorgeschrieben, sofern nicht bestimmte Krankheiten des Patienten die stationäre Aufnahme erfordern.

Zwar werden Sie nach einer ambulanten Operation nicht direkt "vom OP-Tisch" nach Hause entlassen und natürlich würden wir Sie schon bei dem Verdacht auf eine  (sich anbahnende) Komplikation stationär aufnehmen, trotzdem tragen Sie als Patient und als Angehöriger eine höhere Verantwortung für Ihre Gesundheit.

Um Ihnen bei der Vorbereitung auf die Operation und Anästhesie und die Genesung danach zu helfen, bitten wir Sie folgende Hinweise zu beachten:

  1. Um eine ambulante Narkose gut planen zu können, Risiken einer ambulanten Narkose rechtzeitig erkennen zu können, das Narkosevorgespräch zu führen und Ihre Einweilligung einzuholen, bitten wir Sie sich mindestens einen Tag vor dem geplanten Eingriff in unserer Prämedikationsambulanz (Haus 23 C, Untergeschoss) zwischen 08.00-15.30 Uhr vorzustellen. Prinzipiell ist zwar bei ambulanten Narkosen ein Narkosevorgespräch auch am Tag der Operation möglich, stellt sich dann aber heraus, dass Vorbefunde fehlen oder Gründe gegen eine ambulante Narkose sprächen, ist unter Umständen die Operation dann an diesem Tag nicht durchführbar.
  2. Auch bei ambulanten Operationen gelten die üblichen Nüchternheitsregeln: Bis 6 Stunden vor der Narkose dürfen Sie noch leichte Kost zu sich nehmen, bis zwei Stunden vor der Narkose dürfen Sie noch klare Flüssigkeit trinken (Wasser, Tee, Kaffee ohne Milch).
  3. Nach der Anästhesie werden wir Sie - wie nach allen Anästhesieverfahren üblich - im Aufwachraum für ca. 1-2 Stunden überwachen, bevor wir Sie auf die Tagesstation verlegen, von der Sie nach ein paar Stunden endgültig nach Hause dürfen.
  4. Auch wenn Sie sich wach und fit fühlen, sind Reste unserer Medikamente noch in Ihrem Körper, die das Reaktionsvermögen beeinträchtigen können. Deshalb dürfen Sie am Tag der Operation nicht am Straßenverkehr teilnehmen und müssen sich von einem Angehörigen abholen lassen.
  5. Schwere Komplikationen sind extrem selten. Trotzdem benötigen Sie einen Angehörigen, der Hilfe holen könnte. Deshalb bitten wir Sie uns einen Angehörigen zu nennen, der Sie von der Klinik abholt und danach für 24 Stunden bei Ihnen bleibt.
  6. Sie erhalten ein Merkblatt, auf dem diese Informationen zu finden sind. Auf diesem Merkblatt finden Sie auch eine Telefonnummer, bei der Sie uns bei Rückfragen oder Problemen kontaktieren können.

Wenn Sie diese Vorsichtsregeln beachten, ist eine ambulante Narkose sicher durchführbar.