Patient Blood Management in Klinik und Forschung

Eine Blutarmut, auch Anämie genannt, zählt zu einer der häufigsten Krankheiten der Welt.
Im Alltag macht sich eine Anämie z.B. durch eine Reduktion des Wohlbefindens, Kopfschmerzen, Schwindel oder eine Verminderung des Leistungsvermögens bemerkbar. Bei Patienten mit einem bevorstehenden chirurgischen Eingriff ist eine präoperative Anämie mit einem höheren Transfusionsverbrauch, einer höheren Komplikationsrate sowie einem längeren Krankenhaus- und Intensivstationsaufenthalt assoziiert. Schätzungsweise 10–48% aller chirurgischen Patientinnen und Patienten leiden präoperativ an einer Anämie. Anäme Patientinnen und Patienten weisen ein relevant höheres Risiko auf, während oder nach der Operation eine Fremdbluttransfusion zu benötigen. Transfusionen von Blutkonserven sind
mittlerweile zwar sehr sicher, aber ggf. mit einer erhöhten postoperativen Komplikationsrate assoziiert.
Die „Blutgesundheit“ rückt daher immer mehr in den Behandlungsfokus. Es beschreibt einen Zustand, in dem das Blut seine vorgesehene Funktion optimal erfüllt. Die Trias bestehend aus einer Anämie, dem chirurgischen oder interventionellen Blutverlust und einer Gerinnungsstörung stellt ein ernstzunehmendes Problem dar und betrifft ca. 3 Milliarden Menschen weltweit. Um die Blutgesundheit zu ermöglichen bzw. zu halten wird das Konzept des „Patient Blood Management“ seit 2013 wird am Universitätsklinikum Frankfurt umgesetzt
(https://www.patientbloodmanagement.de/patienteninformationen/).
 
Das Patient Blood Management ist ein interdisziplinäres und patientenzentriertes medizinisches Gesamtkonzept mit dem Ziel die Blutgesundheit zu fördern und die Patientensicherheit zu erhöhen. Essentieller Bestandteil des Konzeptes ist es, jedem Patienten eine exakt auf dessen Bedürfnisse zugeschnittene Therapie zu ermöglichen.
Dazu zählt: 1) ein umfassendes Anämiemanagement, 2) die Minimierung des operativen Blutverlustes und 3) die leitliniengerechte Transfusion von Blutprodukten.
 

 

 

 

Auf der Homepage https://www.patientbloodmanagement.de finden Sie weitere Informationen.

Mitarbeiter


Projektleitung:
Univ.-Prof. Dr. med. Dr. phil. Kai Zacharowski, ML FRCA FESAIC

Projektkoordination:
Priv.-Doz. Dr. med. Vanessa Neef, MHBA
Dr. rer. nat. Suma Choorapoikayil
Denana Mehic
Lotta Hof, M.Sc.

Kooperationen:
Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Erhard Seifried
Dr. med. Christof Geisen
Dr. med. Markus Müller
Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie, DRK-Blutspendedienst, Baden- Württemberg - Hessen
 

Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Eva Herrmann
Institut für Biostatistik und Mathematische Modellierung