Poliklinik für Kieferorthopädie

Lippen,-Kiefer-,Gaumenspalten (LKGS) und Syndrome

Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten sind angeborene Fehlbildungen. Die Behandlung erfolgt in Zusammenarbeit mit den behandelnden Kieferchirurgen sowie weiteren beteiligten Fachdisziplinen (Pädiatrie, HNO, Logopädie u.v.m.). Dies bedeutet, die therapeutischen Maßnahmen werden interdisziplinär abgesprochen und koordiniert. Wir bieten die Versorgung mit einer Trinkplatte direkt nach Geburt bis zum Zeitpunkt des operativen Spaltverschlusses, die Überprüfung des regulären Wachstums und die spätere kieferorthopädische Behandlung an.

In den jährlich stattfindenden Kontrolluntersuchungen planen wir gemeinsam den individuellen Beginn der aktiven kieferorthopädischen Behandlung. Dieser kann bereits im Milchgebiss oder nach Durchbruch der bleibenden Frontzähne und der ersten permanenten Backenzähne liegen. Zu Beginn werden nach Bedarf eine Dehnung des Oberkiefers und die Einstellung der Schneidezähne angestrebt. Zusammen mit der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der Universitätsklinik Frankfurt am Main wird der Zeitpunkt einer ggf. notwendigen Operation geplant. In der späten Wechselgebissphase erfolgt in der Regel die Einstellung der Zähne in den Zahnbogen. An dieser Stelle wird individuell entschieden, wie mit ggf. nicht angelegten seitlichen Schneidezähnen umgegangen wird, d.h. ob eine Lücke für einen späteren Zahnersatz belassen werden soll oder die Lücke durch aktive Zahnbewegung von hinten geschlossen wird. Die Betreuung der Patienten mit LKGS in unserer Abteilung hält aus kieferorthopädischer Seite in der Regel bis zum Abschluss des Wachstums an. In besonderen Fällen mit starker Abweichung zwischen Ober- und Unterkieferbasis erfolgt nach Wachstumsabschluss zudem eine kieferchirurgische Einstellung der Kiefer zueinander.

Andere angeborene Fehlbildungen mit Manifestation im Kiefer- und Gesichtsbereich betreffen meistens auch die Zahn- und Kieferstellung. Eine Behandlung dieser Fehlbildungen erfolgt immer nach einem individuell an die Anomalie angepassten Behandlungsplan und in den meisten Fällen interdisziplinär. Auch hier erfolgen die Therapieplanung und die Therapie selbst in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der Universitätsklinik Frankfurt am Main, dem behandelnden Zahnarzt und den beteiligten anderen Fachdisziplinen.

Ein Beispiel für angeborene Fehlbildungen sind Kraniosynostosen mit vorzeitiger Verknöcherung der Schädelnähte, Pierre Robin Sequenzen, Morbus Crouzon oder das Apert Syndrom, das Goldenhar-Syndrom und hemifaziale Mirkosomie, Dysostosis cleidocranialis, Ektodermale Dysplasien und viele weitere.

Unsere Sprechzeiten der interdisziplinären Spaltsprechstunde finden Sie hier.

Die Sprechstunde für Patienten mit angeborenen Fehlbildungen im Kiefer-Gesichts-Bereich finden Sie auf der Website der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Frankfurt.