Mundschleimhauterkrankungen

Es gibt zahlreiche Veränderungen der Mundschleimhaut, welche manchmal durch Beschwerden wie z.B. einem Brennen oder durch eine Größenzunahme auffällig werden. Vielfach verursachen sie aber keine Symptome und sind daher nur im Rahmen einer genauen zahnärztlichen Untersuchung zu entdecken.

Unsere Mundschleimhautsprechstunde hat sich bereits über viele Jahre hinweg bei der Betreuung von Patienten mit akuten und chronischen Erkrankungen der Mundschleimhaut etabliert.

Besondere Bedeutung legen wir auf die Erkennung und Therapie von potentiell malignen Veränderungen. Ein Beispiel hierfür und häufigster Vertreter dieser Vorläuferläsionen ist die Leukoplakie. Sie ist eine weißliche, nicht abwischbare Veränderung der Schleimhaut, die keiner anderen bekannten Krankheit zugeordnet werden kann. Auch der Lichen ruber mucosae, die „Knötchenflechte“, gehört zu den Mundschleimhautveränderungen mit Entartungspotential. Während Rauchen eine der häufigsten Ursachen für die Entstehung der Leukoplakie ist, ist die Ursache des oralen Lichen planus weiterhin ungeklärt. Manche Ärzte setzen die Erkrankung mit Hepatitis C oder Diabetes mellitus in Verbindung.

Nach Stammzelltransplantationen kann die Graft-versus-Host Reaktion zur Erscheinung kommen, die sich im Mund genauso darstellt wie der orale Lichen planus und eine interdisziplinäre Therapie benötigt, da auch andere Körperregionen wie Haut, Augen und Leber betroffen sein können.

Mundschleimhautveränderungen können auch infolge besonderer funktioneller Beanspruchung, wie z.B. durch ungünstig sitzenden Zahnersatz oder durch Parafunktionen/Habits wie Wangenbeißen verursacht werden.

Die Einnahme von diversen Medikamenten kann ebenso zu erheblichen Auswirkungen auf die Mundschleimhaut führen. Hier sei die Mundtrockenheit besonders hervorgehoben. Auch allgemeinmedizinische Krankheiten und weitere Autoimmunerkrankungen können sich an der Mundschleimhaut manifestieren, wobei unsererseits in solchen Fällen eine interdisziplinäre Betreuung und eine Überweisung zum Spezialisten erfolgt. So arbeiten wir in enger Kooperation mit der Dermatologie, dem Zentrum für Tumorerkrankungen und selbstverständlich mit der Mund-, Kiefer- und plastischen Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Frankfurt am Main.

Im Rahmen unserer Mundschleimhautsprechstunde können wir minimalinvasive diagnostische Maßnahmen zur Früherkennung in periodischen Abständen durchführen. Die Kontrollintervalle orientieren sich nach den derzeit gültigen Empfehlungen und richten sich individuell nach dem Krankheitsbild und den Beschwerden des Patienten. 

Die genaue Anamnese, Dokumentation und Anfertigung von klinischen Fotographien sind bei den Kontrolluntersuchungen unabdingbar. Zur Diagnostik stehen bei Bedarf diverse Laboruntersuchungen sowie die feingewebliche, zytologische und mikrobiologische Aufarbeitung von Gewebeproben, aber auch die direkte und indirekte Immunfluoreszenzuntersuchung zur Verfügung.

Neben den konventionellen chirurgischen und medikamentösen Therapien bieten wir unseren Patienten Elektro- und Laserchirurgie an. Zahlreiche Mundschleimhauterkrankungen können heute mittels moderner Laserverfahren schonend behandelt werden. Große auffällige Läsionen der Mundschleimhaut können schonend in örtlicher Betäubung entfernt werden. Es erfolgt immer eine pathologisch-histologische Begutachtung der Befunde mit anschließender Besprechung und individueller Risikobestimmung.

Die Mundschleimhaut-Sprechstunde findet freitags von 08:30-11:30 Uhr und von 13:30-16:00 Uhr statt. Zur Terminvereinbarung setzen Sie sich bitte mit Frau Kaser (Tel.: 069-63017530) in Verbindung.