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Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
Universitätsklinikum Frankfurt
Heinrich-Hoffmann-Straße 10
60528 Frankfurt am Main
Tel.: 069/6301-86180
Fax: 069/6301-86186
Leitung
Dr. med. Robert Bittner
Zentrale Aufnahme
Tel.: 069/6301-5079
Schwerpunktmäßig werden bei uns Erkrankungen aus dem Spektrum der schizophrenen Psychosen behandelt. Hierzu zählen vor allem die Erkrankung der paranoiden Schizophrenie sowie alle anderen Subtypen. Zusätzlich umfasst das Spektrum der Krankheitsbilder unserer Patienten die gesamte Breite der psychiatrischen Diagnosen.
Die Patienten werden am Aufnahmetag, je nach Krankheitsbild, von einem der Stationsärzte ausführlich untersucht sowie zur persönlichen und Krankheitsvorgeschichte befragt. Anschließend entscheidet der behandelnde Stationsarzt zusammen mit der Oberärztin über das Behandlungskonzept sowie die hierfür erforderliche Behandlungsdauer, und bespricht dies mit dem Patienten.
Am Aufnahmetag erfolgen eine eingehende allgemein-körperliche und neurologische Untersuchung sowie eine Bestimmung der Routine-Laborwerte. Routinemäßig werden ebenfalls ein EKG und ein EEG durchgeführt, sowie - falls nicht bereits entsprechende Untersuchungsergebnisse vorliegen - eine cerebrale Bildgebung (CCT, cMRT). Weitere Untersuchungen werden nach Erfordernis veranlasst.
Im Vordergrund der Behandlung steht bei den auf der Station behandelten psychotischen Störungen in der Regel eine kombinierte medikamentöse und gesprächstherapeutische-supportive Behandlung. Auf der Station wird ein strukturierter Tagesablauf mit Stationsaktivitäten wie Spaziergänge, Musik-, Lese- und Spielerunden sowie kognitives Training angeboten. Hinzu kommen stationsübergreifende ergänzende Behandlungsmaßnahmen wie Ergotherapie, Krankengymnastik, psychoedukative Gruppen, soziales Kompetenztraining, Yoga und Entspannungstraining. Sozialarbeiterische Unterstützung bei aktuellen sozialen Problemen oder zur Begleitung grundlegender Veränderungen der Lebenssituation steht nach Bedarf zur Verfügung.
Zweimal wöchentlich finden Einzelvisiten mit Stationsärzten und Pflegepersonal statt. Einmal wöchentlich wird die Visite von dem zuständigen Oberarzt geleitet.
Grundlage für einen positiven Therapieverlauf ist ein gutes therapeutisches Milieu. Die Station wird so gestaltet, dass sich jeder Patient wohl fühlen und mit seinen vorhandenen Ressourcen in den Stationsalltag einbringen kann. Soweit bei den hier behandelten akuten oder chronischen psychotischen Krankheitsbildern möglich, wird der Stationsalltag nach den Prinzipien der therapeutischen Gemeinschaft ausgerichtet. Auf Seiten der Behandler wird auf eine gute und produktive Zusammenarbeit in einem multiprofessionellen Team Wert gelegt. Es wird darauf geachtet, dass die Station frei von Gewalt oder Zwang bleibt.
Folgende Elemente sind - neben den aufgeführten Visiten - fester Bestandteil der stationsinternen Kommunikation: tägliche ausführliche Übergaben des Pflegepersonals zu den Schichtwechseln, einmal wöchentlich Teamsitzung unter Einbeziehung stationsübergreifend tätiger Therapeuten und des Sozialdienstes mit Besprechung aller Patienten und 2-wöchentliche externe fallbezogene Teamsupervision.
Das Pflegepersonal initiiert und begleitet tägliche gemeinsame Aktivitäten, die lebenspraktische Fähigkeiten und Fertigkeiten trainieren und / oder vertiefen, eine Stabilisierung ermöglichen, Ressourcen aktivieren oder fördern und Alternativen zum ’Alltagstrott’ aufzeigen. Da vielen Patienten krankheitsbedingt die Fähigkeit zur Tagesstrukturierung zumindest vorübergehend ganz oder teilweise verloren gegangen ist, wird sie im stationären Rahmen mit trainiert. Durchgehend angebotene Gruppenaktivitäten dieser Art sind Morgenrunden, Küchen- und Tischdienst, Betten beziehen, Morgen-spaziergang, Spielrunde, Musik- und Leserunde.
Es handelt sich hierbei um basale soziotherapeutische Maßnahmen, die insbesondere auch Patienten mit Psychose einen angemessenen Aktivitätsaufbau ermöglichen, kognitive und soziale Fähigkeiten trainieren, die Kommunikation und das Miteinander der Patienten fördern und das Erleben von Spaß oder Freude wieder ermöglichen helfen. Im Rahmen eines Bezugspflege-Konzepts werden vom Pflegepersonal auch regelmäßig Einzelgespräche geführt, um im alltäglichen Kontext Kommunikation zu üben oder aufzubauen, Krisen zu bewältigen, die Patienten zu unterstützen, zu motivieren und zu aktivieren. Intensität und Qualität der pflegerischen Betreuung orientieren sich bei suizidgefährdeten Patienten an festgelegten Betreuungsstufen. Pflegekräfte nehmen zur Erhöhung der Integration multiprofessioneller Zusammenarbeit als Co-Therapeuten an den Therapiegruppen teil.
Mit jedem Patienten wird ein individueller Aktivitätenplan für eine Woche im Voraus erarbeitet. In diesem Wochenplan ist der stationäre Ablauf zeitlich genau beschrieben. Die Teilnahme an den Stationsaktivitäten wird für jeden Patienten detailliert dokumentiert, um weitere Maßnahmen an das individuelle Aktivitätsniveau anpassen zu können.
Um die Angehörigen beim Umgang mit den Patienten zu unterstützen und damit auch den Erkrankten zu helfen, bieten wir regelmäßig eine Informationsgruppe für Angehörige an. Unter der Leitung von Dr. Robert Bittner, Stellvertretender Direktor der Klinik, werden in einer Serie von dreizehn Terminen zentrale Fragen besprochen und Möglichkeiten zum Austausch mit anderen Angehörigen geboten.
Es gibt feste Besuchszeiten: dienstags, mittwochs und freitags 16:00 - 20:30 Uhr, montags und donnerstags 18:00 - 20:30 Uhr und am Wochenende sowie an Feiertagen 09:00 - 21:00 Uhr. Nach Absprache mit den Stationsärzten / Stationspsychologen können Ausnahmen zugelassen werden.
Die Einbeziehung wichtiger Bezugspersonen (Angehörige, Freunde, Betreuer) in den therapeutischen Prozess ist ausdrücklich erwünscht und Angehörigenseminare werden in regelmäßigen Abständen angeboten.
Zur Vermeidung von Hospitalisierungseffekten werden frühzeitige Belastungserprobungen außerhalb der Station (‚Sozialer Eingliederungsversuch’, SEV) angestrebt. Begonnen wird in der Regel mit stundenweisem Ausgang, und dann gesteigert bis zur Beurlaubung nach Hause am Wochenende, soweit keine somatisch-medizinischen oder psychiatrischen Gründe dagegen sprechen. Die Patienten haben immer die Möglichkeit mit dem Pflegedienst in telefonischen Kontakt zu treten oder den SEV abzubrechen, wenn sie sich überfordert fühlen.
Die bevorstehende Entlassung aus der stationären Behandlung wird dem Patienten rechtzeitig angekündigt und bei Bedarf mit ihm vorbereitet. Bei anders nicht überwindbaren Ablösungsschwierigkeiten bzw. drohender Überforderung in der ambulanten Behandlungssituation besteht die Möglichkeit, Patienten für einige Tage bis 2 Wochen im Rahmen eines integrierten tagesklinischen Konzepts teilstationär auf unserer Station zu behandeln. Für Patienten, die auf der Station durch frühere Behandlungen bekannt sind, besteht nach Absprache mit dem ambulant behandelnden Psychiater/Nervenarzt ggf. auch die Möglichkeit zur tagesklinischen (teilstationären) Krisenintervention.
Falls zum Zeitpunkt der Entlassung noch keine geeignete ambulante psychiatrische Weiterbehandlungsmöglichkeit besteht, können Patienten nach Absprache auch vorübergehend von den behandelnden Stationsärzten / Stationspsychologen weiter betreut werden. Dies geschieht im Rahmen einer nachstationären oder poliklinischen Behandlung. Darüber hinaus besteht in schwierigen Einzelfällen die Möglichkeit einer zeitlich befristeten ambulanten Behandlung in der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA).
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