Willkommen auf der Depressionsstation!

Depressionen sind sehr häufig und können jeden treffen - jeder fünfte Mensch in Deutschland erkrankt in seinem Leben an einer depressiven Episode. Schwere depressive Episoden führen zu erheblichen Beeinträchtigungen der Lebensqualität und des Leistungsvermögens. Glücklicherweise gibt es viele Behandlungsmöglichkeiten und wir unterstützen Sie sehr gerne auf dem Weg aus der Depression.

Die Station 93-2 ist eine durchgehend offen geführte Station  mit zwei Einzel- und acht Zweibettzimmern für 18 Patientinnen und Patienten. In einem großen Garten können Sie zur Ruhe kommen. Im Behandlungsteam arbeiten Ärzte, Psychologen, Gesundheits- und Krankenpfleger, Sozialdienstmitarbeiter, Ergo- und Physiotherapeuten eng zusammen für eine optimale Behandlung. Die oberärztliche Leitung der Station hat Dr. Christine Reif-Leonhard.

Ein besonderer Schwerpunkt der 93-2 liegt auf der Behandlung von Depressionen, die auf mehrere Therapieversuche nicht angesprochen haben. Ca. 30% der Betroffenen erfährt auch nach fachgerechter Eindosierung mehrerer antidepressiver Medikamente keine relevante Verbesserung der Symptomatik. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Oft wird die Erkrankung dann zu Unrecht als „chronische Depression“ eingestuft, obwohl nicht das gesamte Behandlungsspektrum ausgeschöpft wurde. Weiteres zur Erkrankung Depression finden Sie z.B. auf den Seiten der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Häufig leiden depressive Patienten auch an zusätzlichen psychischen Erkrankungen wie z.B. ADHS, Zwängen oder Angstörungen. Erst die Behandlung der sogenannten komorbiden Störung führt zu einer Besserung der Depression. Nach der stationären Aufnahme erfolgt zunächst eine erweiterte Diagnostik zur Ursachenerforschung der bisherigen Therapieresistenz. Danach werden wir gemeinsam mit Ihnen die Behandlung absprechen, bei der wir den aktuellen nationalen Leitlinien folgen (Nationale Versorgungsleitlinie Depression).

Als Universitätsklinik können wir Ihnen das gesamte Behandlungsspektrum und die neuesten zugelassenen Therapieformen anbieten. Im Rahmen der medikamentösen antidepressiven Therapie erfolgen regelmäßig Blutspiegelkontrollen (Therapeutisches Drug Monitoring), um sicherzustellen, dass das verordnete Medikament im empfohlenen und wirksamen Bereich liegt. Alle Patienten erhalten Psychotherapie. Für die Behandlung der Depression bieten wir neben Einzelgesprächen störungsspezifische Psychotherapiegruppen wie z.B. interpersonelle Kommunikation(IPT) oder für Patienten mit chronifizierendem Verlauf das Psychotherapiekonzept Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy(CBASP) an. Daneben stehen unseren Patienten sämtliche im Haus angebotenen psychotherapeutischen Gruppen offen und wir entscheiden mit Ihnen, welche davon besonders hilfreich sein könnten. 

Stimulationsverfahren haben inzwischen einen festen Platz und eine hohe Wirksamkeit in der Behandlung depressiver Erkrankungen. An nicht-medikamentösen Therapieverfahren arbeiten wir mit Lichttherapie, Transkranieller Magnetstimulation (TMS), Elektrokonvulsionstherapie (EKT) und Vagusnervstimulation. Nach ausführlichen Beratungs- und Aufklärungsgesprächen entscheiden wir gemeinsam, ob eines dieser Verfahren für Sie infrage kommt. Kreativtherapie sowie Bewegungsangebote komplettieren unser Therapieangebot.

Wir legen viel Wert auf die Einbeziehung der Angehörigen in den Therapieprozess.

Wir kooperieren eng mit dem Frankfurt Bündnis gegen Depression e.V., welches Informationen und Angebote für Betroffene und Angehörige bereitstellt.