Ra­dio­fre­quenz-​Tu­mo­r­ab­la­ti­on

Die Ra­dio­fre­quenz-​Tu­mo­r­ab­la­ti­on ist ei­ne mi­ni­mal­in­va­si­ve Be­hand­lungs­me­tho­de bei pri­mä­ren und se­kun­dä­ren Lun­gen­tu­mo­ren. Da­bei wird ei­ne spe­zi­el­le Na­del un­ter CT-​Kon­trol­le in den Tu­mor ein­ge­bracht. Durch die­se kann dann Strom an­ge­wen­det wer­den die­ser er­zeugt dann in der Na­del­spit­ze Hit­ze, so daß das an die Na­del­spit­ze an­gren­zen­de Tu­mor­ge­we­be er­hitzt und da­mit zer­stört wird.

Wel­che an­de­ren Be­hand­lungs­mög­lich­kei­ten gibt es für Lun­gen­krebs?

Grund­sätz­lich gibt es je nach fein­ge­web­li­cher Art und Sta­di­um des Lun­gen­krebs ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten bzw. The­ra­pie­emp­feh­lun­gen: Ei­ner­seits die her­kömm­li­che chir­ur­gi­schen Ent­fer­nung ei­nes Teils des Lun­gen­flü­gels wo­bei in schwe­ren Fäl­len auch die Ent­nah­me des ge­sam­ten Lun­gen­flü­gels vor­kom­men kann, und zum an­de­ren aber auch die Che­mo­the­ra­pie über die Ve­ne. Des­wei­te­ren kann auch die Be­strah­lung der Lun­ge not­wen­dig sein, in die­sem Fall wird dann in der Strah­len­kli­nik ei­ne Strah­len­the­ra­pie durch­ge­führt.

Bei wel­chen Lun­gen­krebs­ar­ten kann die Ra­dio­fre­quenz-​Ab­la­ti­on an­ge­wen­det wer­den?

Die­se Form der The­ra­pie wird haupt­säch­lich bei "Bron­chi­al­k­ar­zi­no­men" dem ei­gent­li­chen Lun­gen­krebs an­ge­wandt, aber auch bei Lun­gen­me­ta­sta­sen die z.B. durch Brust­krebs oder Darm­krebs ver­ur­sacht wur­den.

Wel­chen Vor­teil bie­tet die Ra­dio­fre­quenz­ab­la­ti­on?

Bei Pa­ti­en­ten die an Lun­gen­krebs lei­den, kann mit die­ser Art der The­ra­pie mehr funk­tio­na­les Ge­we­be er­hal­ten wer­den, als bei der chir­ur­gi­schen The­ra­pie. Da­durch ver­bes­sert sich die Le­bens­qua­li­tät des Pa­ti­en­ten ge­ra­de bei ein­ge­schränk­ter Lun­gen­ka­pa­zi­tät.

Wel­che Kom­pli­ka­tio­nen kön­nen auf­tre­ten?

Es kann je nach Art, Grös­se und Lo­ka­li­sa­ti­on des Tu­mors zu un­ter­schied­li­chen Kom­pli­ka­tio­nen kom­men. Es be­steht die Mög­lich­keit dass es zu Hus­ten­an­fäl­len kommt, Blu­tun­gen auf­tre­ten oder sich ein so ge­nann­ter "Pneu­mo­tho­rax" aus­bil­det. Da­bei kommt Luft in den Spalt zwi­schen der Brust­wannd und der Lun­ge. Da in die­sem Raum im Nor­mal­fall Un­ter­druck herrscht, fällt bei ei­ner Druck­än­de­rung die Lun­ge in sich zu­sam­men und es muss ein spe­zi­el­ler Ka­the­ter ein­ge­legt wer­den um die­sen Un­ter­druck wie­der her­zu­stel­len und die Lun­ge wie­der zu ent­fal­ten. In die­sem Fal­le muss der Pa­ti­ent zur Über­wa­chung im Kran­ken­haus blei­ben.

Gibt es Ein­schrän­kun­gen bei den An­wen­dungs­mög­lich­kei­ten der The­ra­pie?

Wie wird der Be­hand­lungs­er­folg über­prüft?

Es wird ei­ne re­gel­mä­ßi­ge Nach­sor­ge in drei­mo­na­ti­gen Ab­stän­den in Form von CT- oder MRT-​Un­ter­su­chun­gen durch­ge­führt um si­cher zu ge­hen, dass das ge­sam­te Tu­mor­ge­we­be zer­stört wur­de. Da­bei kön­nen auch even­tu­el­le neu auf­ge­tre­te­ne Tu­mo­ren so­wie et­wai­ge Kom­pli­ka­tio­nen ent­deckt wer­den.

Wel­che Kom­pli­ka­tio­nen kön­nen auf­tre­ten?

Es kann je nach Art, Grö­ße und Lo­ka­li­sa­ti­on des Tu­mors zu un­ter­schied­li­chen Kom­pli­ka­tio­nen kom­men.
Zu den mög­li­che Kom­pli­ka­tio­nen ge­hö­ren u. a.:

  • Nach­blu­tun­gen kön­nen nach ei­ner Ab­la­ti­on auf­tre­ten. Da der Ra­dio­lo­ge die Mi­kro­wel­len­ab­la­ti­on stän­dig über­wacht, kann er recht­zei­tig ein­grei­fen.
  • Pneu­mo­tho­rax: Luft dringt zwi­schen der Lun­ge und dem Pleu­ra­spalt ein und ver­hin­dert die Aus­deh­nung der Lun­ge.
  • Es kann vor­kom­men, dass sich das be­han­del­te Ge­we­be ent­zün­det und sich ein Ab­szess bil­det.
  • Fieber
  • lokale Schmerzen

Gibt es Ein­schrän­kun­gen bei die­ser The­ra­pie­art?

Die An­wen­dungs­mög­lich­kei­ten die­ser The­ra­pie sind von der Tu­mor­grö­ße ab­hän­gig. Auf­grund tech­ni­scher Ein­schrän­kun­gen kön­nen sehr gro­ße Tu­mo­re nicht be­han­delt wer­den. Des wei­te­ren ist not­wen­dig, dass die Tu­mo­re ei­ne ge­wis­se Grö­ße ha­ben, es ist nicht mög­lich kleins­te Tu­mo­re im mi­kro­sko­pi­schen Be­reich suf­­fi­zi­ent zu be­han­deln. Die Mög­lich­keit ei­nes Re­zi­div, d.h. des Wie­der­auf­tre­tens des Krebs­lei­dens ist durch die The­ra­pie nicht aus­ge­schlos­sen.

Wel­che tech­ni­schen Ge­rä­te sind für die Ra­dio­fre­quenz-​Ab­la­ti­on not­wen­dig?

Für die­ses Ver­fah­ren wer­den spe­zi­el­le Na­del­elek­tro­den und ein elek­tri­scher Ge­ne­ra­tor zur Er­zeu­gung des Stroms be­nö­tigt.

Durch­füh­rung ei­ner Ra­dio­fre­quenz-​Ab­la­ti­on

In den meis­ten Fäl­len wird von den Ra­dio­lo­gen die scho­nen­de­re per­ku­ta­ne Punk­ti­on be­vor­zugt, d.h. es wird ei­ne Na­del durch die Haut hin­durch an die Stel­le vor­ge­scho­ben an der die The­ra­pie durch­ge­führt wer­den soll. Der Vor­teil liegt dar­in, dass bei die­ser Art der An­nä­he­rung nur sel­ten Kom­pli­ka­tio­nen vor­kom­men und nur ei­ne lo­ka­le Be­täu­bung be­nö­tigt wird. Nach In­jek­ti­on der lo­ka­le Be­täu­bung, wird ein klei­ner Haut­schnitt von et­wa 2mm ge­setzt, der Pa­ti­ent er­hält da­bei ein Schlaf­mit­tel über ei­nen ve­nö­sen Zu­gang. Un­ter CT-​Kon­trol­le wird die Na­del in die Ziel­re­gi­on vor­ge­bracht und da­nach er­folgt dann die Ra­dio­fre­quenz­ab­la­ti­on; das Er­hit­zen der Tu­mor­zel­len. Bei wie­der­keh­ren­den Tu­mo­ren, den so­ge­nann­ten Re­zi­div­tu­mo­ren kann die Ra­dio­fre­quenz­ab­la­ti­on wie­der­holt wer­den.

Wie lan­ge dau­ert ei­ne Be­hand­lung?

Die Be­hand­lungs­dau­er va­ri­iert je nach An­zahl und La­ge der Tu­mo­ren zwi­schen 30 Mi­nu­ten und 1 Stun­de.

Wie wird der Be­hand­lungs­er­folg über­prüft?

Es wird ei­ne re­gel­mäs­si­ge Nach­sor­ge in drei­mo­na­ti­gen Ab­stän­den in Form von CT- oder MRT-​Un­ter­su­chun­gen durch­ge­führt um si­cher zu ge­hen, dass das ge­sam­te Tu­mor­ge­we­be zer­stört wur­de. Da­bei kön­nen auch even­tu­el­le neu­auf­ge­tre­te­ne Tu­mo­ren so­wie et­wai­ge Kom­pli­ka­tio­nen ent­deckt wer­den.