Prostatakarzinom

Die Therapie des Prostatakarzinoms, der häufigsten Tumorerkrankung des Mannes, ist ein wesentlicher Schwerpunkt unseres Klinikums. Im interdisziplinären Zusammenschluß des Universitären Prostatakarzinom Zentrums Frankfurt bieten wir modernste Bestrahlungsverfahren zur alleinigen (definitiven) oder postoperativen Strahlentherapie an. Das Universitäre Prostatakarzinom wurde 2012 durch die Deutsche Krebsgesellschaft erstmalig zertifiziert und erhielt die Auszeichnung "Prostatakarzinomzentrum mit Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft e.V." Wir bieten allen unseren Patienten im Rahmen einer interdisziplinären Prostatasprechstunde an, sich gemeinsam von Urologen und Strahlentherapeuten über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten informieren zu lassen.  

Modernste Bestrahlungstechniken

Das Ziel jeder Behandlung ist eine vollständige Beseitigung aller makroskopischen und mikroskopischen Tumoranteile unter gleichzeitiger optimaler Schonung des gesunden Gewebes. Dazu verwenden wir die sogenannte intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT) in ihrer Weiterentwicklung als dynamische Rotationsbestrahlung (VMAT). Diese ermöglicht für den Patienten neben einer Verbesserung der Genauigkeit auch eine deutliche Verkürzung der täglichen Behandlungszeit auf nur wenige Minuten. Bei diesem Verfahren erreichen wir eine hochpräzise Bestrahlung durch den zusätzlichen Einsatz einer unmittelbar vor Bestrahlung erfolgenden Bildgebung mittels Conebeam-CT (bildgestützte Bestrahlung, IGRT). Hiermit können sogar Bewegungen der Prostata innerhalb des Patienten erfasst und zur sicheren Bestrahlung korrigiert werden.

Bezüglich der lokalen Kontrolle ist die Bestrahlung zu operativen Verfahren gleichwertig, wenn eine ausreichend hohe Strahlendosis im Tumorvolumen verabreicht werden kann. Wir erreichen dieses durch eine leichte Erhöhung der täglichen Bestrahlungsdosis gezielt in der Prostata im Sinne eines simultan integrierten Boostes (moderate Hypofraktionierung mit simultan integriertem Boost, SIB). Zudem bieten wir in Kooperation mit der SAPHIR-Radiochirurgie seit 2015 als eines von nur zwei Zentren in Deutschland die Möglichkeit einer stark verkürzten, roboter-gestützten Bestrahlung mit nur fünf Therapiesitzungen im Rahmen der sog. HYPOSTAT-Studie  an.

Für Patienten mit mittlerem und hohem Risikoprofil besteht zudem die Option einer Dosiseskalation durch die Kombination der perkutanen Bestrahlung mit der interstitiellen Brachytherapie

In unser Bestrahlungsplanungssystem können detaillierte Informationen zur  Ausdehnung und Biologie des Tumors aus einer PSMA-Positronenemissionstomographie integriert werden.