Solids-by-Kiss ist ein durch das Ernährungs-und Landwirtschaftsministerium (BMEL) gefördertes Verbundprojekt, welches durch Privat-Dozentin Dr. med. Birgit Ahrens (Goethe Universität Frankfurt am Main/ Paul-Ehrlich-Institut, Langen) und Prof. Dr. med. Kirsten Beyer (Charité Universitätsmedizin Berlin) koordiniert wird.
Im klinischen Teil des Verbundprojektes geht es um die Evaluierung der Vorteile der Einführung eines allergenhaltigen Gebäcks parallel zur Säuglingsbeikost mittels einer speziellen traditionellen Ernährungsweise insbesondere unter immunologisch/allergologischen und präventivzahnmedizinischen Aspekten.
Kinder, deren Eltern oder Geschwister an einer allergischen Erkrankung leiden, haben selbst ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Allergie. Eine besondere Rolle scheint dabei die Ernährung in den ersten Lebensmonaten zu spielen. Neuere Daten legen nahe, dass eine frühe Einfuhr von (Nahrungsmittel-) Allergenen sich positiv auf deren Verträglichkeit auswirken kann.
Zudem ist die Ausbildung eines robusten Immunsystems für den Säugling von großer Bedeutung. Das Immunsystem „lernt“ durch den Kontakt mit der Umwelt, zum Beispiel durch den vielfältigen Kontakt mit Kleinstlebewesen wie Bakterien und Pilzen über die Haut oder den Magen-Darm-Trakt. Die Gesamtheit der Mikroorganismen wird als Mikrobiom bezeichnet. Ein vielfältiges und „balanciertes“ Mikrobiom gilt als gesundheitsförderlich. Der Einfluss des Mikrobioms auf die Entwicklung von allergischen Erkrankungen ist jedoch noch nicht ausreichend bekannt.
In diesem Projekt werden verschiedene Aspekte vereint: entsprechend einer alten traditionellen Ernährungsweise kaut die Mutter Nahrung vor und gibt dem Säugling den mit dem mütterlichen Speichel vermengten Brei. Für diesen „Futterkuss“ wird ein vermahlenes Gebäck angeboten, welches die typischen Nahrungsmittelallergene im Kindesalter (Kuhmilch, Hühnerei, Haselnuss und Erdnuss) enthält. Somit werden nicht nur die im Gebäck enthaltenen Allergene, sondern auch das mütterliche Mikrobiom des Mundes (Gesamtheit der Mikroorganismen im Bereich des Mundes) an das Kind weitergegeben. Der Einfluss der Ernährung insbesondere auf die Mund- und Darmflora steht in dieser Studie im Fokus. Untersucht wird zudem ob die besondere Form des Futterkusses Akzeptanz findet, ob und wie sich diese auf das Mikrobiom im Mund auswirkt z.B. in Hinblick auf Karies.
Eltern, die sich für eine Teilnahme entscheiden, dürfen frei wählen, ob sie die Beikost „klassisch“ nach allgemeinen Empfehlungen bei ihrem Kind einführen möchten, oder ob der Säugling das von den Eltern vorgekaute, zuckerfreie, vermahlene Gebäck, welches geringe Mengen an Hühnerei, Kuhmilch, Erdnuss und Haselnuss enthält, parallel zur Beikosteinführung bekommt. Die Studiendauer umfasst das erste Lebensjahr des Kindes.
Eingeschlossen werden Kinder im Alter von 4-8 Lebensmonaten vor Start der Beikosteinführung, bei denen ein erhöhtes Risiko für eine Allergie besteht (ein Elternteil oder Geschwisterkind hat Asthma, eine Allergie oder Neurodermitis).
Weitere Informationen: https://www.daab.de/forschung/solids-by-kiss/
Im Moment werden Probanden gesucht!
Bei Interesse bitte melden unter:
T +49 69 63 01 - 83021 (09:00-13:00 Uhr)
E-Mail: KKJM-Allergiepraeventionsstudien@unimedizin-ffm.de