Psychosozialer Dienst

Der Psychosoziale Dienst fungiert als Anlaufstelle für Familien, bei deren Kind eine gut- oder bösartige Blutkrankheit, ein Tumor, eine Blutgerinnungsstörung oder eine immunologische Erkrankung diagnostiziert wurde.

Mit der Diagnose einer der oben genannten Krankheiten sowie mit deren Behandlung verändert sich meist schlagartig das Leben einer ganzen Familie. Nichts ist mehr so, wie es vorher einmal war. Der Alltag gerät aus den Fugen und es müssen meist für einen längeren Zeitraum neue Strukturen gefunden werden.

Während der gesamten medizinischen Behandlung des Kindes werden an die Familie hohe psychische Anforderungen gestellt, durch die bei den einzelnen Familienmitgliedern unterschiedliche Belastungen zum Tragen kommen können.

Der Psychosoziale Dienst bietet den erkrankten Kindern und Jugendlichen sowie ihren Eltern und Geschwistern in dieser herausfordernden Lebensphase Beratung, Begleitung und Unterstützung an.

Bereich Psycho(onko)logie und Sozialarbeit

Ein/e psycho(onko)logische/r Mitarbeiterin/Mitarbeiter und/oder ein/e Mitarbeiter/in aus dem Bereich Sozialarbeit stehen der Familie ab Diagnosestellung während aller Behandlungsphasen mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung zur Seite und fungieren als kontinuierliche Ansprechpartner/innen für alle psychosozialen Fragestellungen.

Mögliche Fragen an die Sozialarbeiterin oder den Sozialarbeiter könnten sein:

  • Wie organisieren wir die Zeit des Klinikaufenthalts?
  • Wer sorgt für die Geschwisterkinder?
  • Was ist mit meinem Job? Was sage ich meinem Arbeitgeber/meiner Arbeitgeberin?
  • Wo können wir als Eltern während der Transplantation übernachten?
  • Welche Leistungen der Krankenkasse, der Pflegekasse, des Versorgungsamtes sowie des Rentenversicherungsträgers kann ich beantragen?

Mögliche Fragen an die Psycho(onko)login oder den Psycho(onko)logen könnten sein:

  • Wie kann ich mein Kind während der Zeit der Behandlung unterstützen?
  • Gibt es auch psycho(onko)logische Unterstützung für mein Kind?
  • Wie stehe ich als Mutter und auch Vater die Zeit der Behandlung durch? Gibt es in der Klinik für mich Unterstützungsmöglichkeiten bezogen auf die Auseinandersetzung mit der Erkrankung meines Kindes oder deren möglichen Folgen?
  • Wie schaffe ich es, dass sich meine anderen Kinder in dieser schwierigen Zeit nicht vernachlässigt fühlen?
  • Gibt es externe Unterstützungsangebote bzw. Nachsorgeangebote, die wir als Familie nach der Zeit der Behandlung in Anspruch nehmen können?

Bereich Pädagogik

Die Integration der Kinder und Jugendlichen in den Stationsalltag wird durch das abwechslungsreiche Angebot der Erzieher/innen begleitet.

Kreativangebote, Spiele, Feiern von Festen etc. werden gezielt eingesetzt, um für die Kinder und Jugendlichen trotz ihrer Erkrankung und des dadurch veränderten Alltags eine Verbindung zum „normalen Leben“ aufrecht zu halten sowie ihnen Spaß und Ablenkung zu bieten. Zahlreiche Spielsachen, Spielekonsolen und Filme können ausgeliehen werden. Auch ein buntes Angebot an Materialien für kreatives Gestalten wartet auf die Kinder und Jugendlichen.

Die Erzieher/innen kümmern sich auch um die ganz kleinen Patientinnen und Patienten. Sie passen nach Absprache auf sie oder ihn auf, wenn die Eltern eine kurze Auszeit benötigen.

Sollten sich die Eltern durch die Erkrankung ihres Kindes in ihrem Erziehungsstil verunsichert fühlen, können sie sich mit ihren Fragen jeder Zeit an die Erzieher/innen wenden.

Zusammengefasst

  • Unterstützung bei der Organisation der Kliniksaufenthalte und des Alltags
     
  • Sozialrechtliche Information (Verdienstausfall, Haushaltshilfe, Fahrtkostenerstattung, Pflegegeld, Schwerbehindertenausweis, Familien- bzw. Jugendrehabilitation etc.)
     
  • Niedrigschwellige psycho(onko)logische Begleitung
    • Stützende Gespräche (Sortierung von Gefühlen und Informationen, Unterstützung beim Umgang mit der Erkrankung und deren Behandlung bzw. bei der Krankheitsverarbeitung etc.)
    • Unterstützung bei therapieassoziierten Problemen (Schwierigkeiten bei der Medikamenteneinnahme, Umgang mit Therapienebenwirkung, Vorbereitung auf belastende Eingriffe etc.)
       
  • Beratung und Vermittlung von externen Unterstützungsangeboten
     
  • Spielpädagogische Begleitung
     
  • Geschwisterangebote

… und vieles mehr