Historie der Frankfurter Moulagensammlung
In der Dermatologie, einem stark morphologisch-deskriptiv orientierten Fach, suchte man seit jeher nach patienten-unabhängigen Darstellungsmöglichkeiten zur Gestaltung von Vorlesungen und Konsilen. So wurden Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts bevorzugt Moulagenmodelle als Anschauungsmaterial in der dermatologischen Lehre aber auch als abschreckende Darstellungen, zur Belehrung der Bevölkerung bezüglich der Folgen der zu damaligen Zeiten recht häufigen Geschlechtskrankheiten, verwendet.
Der Ursprung der Sammlung medizinhistorischer Kostbarkeiten unseres Zentrums geht dabei auf Karl Herxheimer zurück, der Ende des 19. Jahrhunderts zum Vorstand der dermatologischen Abteilung des Städtischen Krankenhauses Sachsenhausen, dem Vorgänger der späteren Universitätskliniken, berufen wurde. Unter seiner Leitung erhielt die Frankfurter Hautklinik einen festangestellten Moulageur namens Winkler, von welchem die überwiegende Anzahl der heute noch erhaltenen Präparate stammen.
Die ältesten Präparate unserer Frankfurter Sammlung datieren dabei aus dem Jahre 1904 und sind damit inzwischen über 100 Jahre alt. Gekrönt wird die Sammlung durch Stücke der berühmten Moulageure Baretta aus Paris, Johnson aus Freiburg und Kröner aus Breslau.