Dr. med. Michael von Wagner Ärztlicher Leiter der Stabsstelle Medizinische Informationssysteme und Digitalisierung Chief Medical Informatics Officer (CMIO) Geschäftsführender Direktor des University Center for Digital Healthcare
COMTRAC HIV – Eine App zur Unterstützung der HIV-Therapie
Menschen mit chronischen Erkrankungen, insbesondere HIV-Patienten, müssen häufig viel Zeit für Arzttermine aufwenden, um eine Verschlechterung ihres Zustands zu verhindern. HIV-Patienten sind zudem anfällig für begleitende Infektionen, Nebenwirkungen der medikamentösen Therapie und mögliche Resistenzen, die zu einem unumkehrbaren Therapieversagen führen können.
Am Universitätsklinikum Frankfurt wird die Communication und Tracing App für HIV-Infizierte (COMTRAC HIV) als patientenzentrierte "Digitale Gesundheitsanwendung" (DiGA) entwickelt – eine App auf Rezept. Diese moderne Kommunikationslösung soll HIV-Patienten durch ihren Therapiealltag begleiten und unterstützen.
Ziele von COMTRAC HIV
Verbesserung der HIV-Therapie: COMTRAC begleitet Betroffene eng in ihrer Behandlung, was zu einer grundsätzlichen Verbesserung der Therapie führt und neue wissenschaftliche Studien im Bereich der HIV-Behandlung ermöglicht.
Unterstützung im Alltag: Die App soll intuitiv bedienbar sein und Betroffene im Alltag sowie im Umgang mit ihrer Therapie unterstützen. Sie bietet gut verständliche Informationen und schnellen Austausch, was das Leben der Patienten erleichtert.
Kontinuierliche Gesundheitsüberwachung: COMTRAC begegnet dem Fehlen kontinuierlicher Gesundheitsdaten durch Erinnerungsfunktionen, Überwachung der Vitaldaten und algorithmusbasierte Eskalationsregime zur frühzeitigen Abklärung bei Symptomverschlechterungen.
Niedrigschwellige Kommunikation: Die App ermöglicht einfache Kommunikationsmöglichkeiten wie Chat und Videotelefonie, um eine schnelle Abklärung bei Verschlechterungen zu gewährleisten.
Datenschutz und Sicherheit
COMTRAC erhöht die Gesundheitskompetenz der Betroffenen und unterstützt den Therapieerfolg. Gleichzeitig werden die hohen Anforderungen an den Datenschutz durch die Technologie des Matrix-Protokolls erfüllt.
Multidisziplinärer Ansatz und Zukunftsaussichten
Die Realisierung des Projektes erfolgt durch einen multidimensionalen Prozess, in dem Digitalisierungspotentiale, medizinisches Fachwissen und angewandte Wissenschaft verschiedener Disziplinen miteinander verschmelzen. Dies verleiht dem Projekt einen Pilotcharakter mit strategischer Bedeutung für die Hochschulforschung.
Über das Projekt hinaus wird eine Unternehmensgründung (Spin-off) angestrebt, um die akademische Wissenschaft direkt in die Praxis zu übertragen.
Das Projekt wird vom Hessischen Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung gefördert.
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