Der rasant wachsende Kenntnisstand der molekularen Grundlagen maligner Erkrankungen hat in den letzten Jahren die Entwicklung neuer Therapieprinzipien ermöglicht, die sich an den Mechanismen der Tumorentstehung orientieren. Eine Vielzahl neuer, molekular gezielt wirkender Substanzen, die z.B. in die Signal-übertragung maligner Zellen eingreifen oder epigenetische Veränderungen bewirken, wurden mittlerweile zugelassen oder befinden sich derzeit in klinischer Prüfung geführt.

Die Ambulanz für Molekulare Therapiestudien der Medizinischen Klinik 2 mit integrierter Phase I Studieneinheit führt mehr als 40 klinische Studien mit innovativen, molekular gezielten Substanzen durch, einschließlich der Erstanwendung beim Menschen. Das Studienangebot umfasst Studien der Phasen I bis III auf den Gebieten der Hämatologie und Onkologie, mit besonderem Schwerpunkt auf der Therapie von Leukämien, myeloproliferativen und myelodysplastischen Syndromen und Lymphomen; neben hämatologischen Neoplasien werden auch Studien bei soliden Tumoren durchgeführt. Da zahlreiche dieser Studien weltweit an nur wenigen Zentren durchgeführt werden, ist die Studienambulanz zudem national und teilweise international eine Anlaufstelle für viele Patienten, bei denen konventionelle Therapien versagt haben. Pro Jahr werden ca. 2.500 Behandlungen durchgeführt. Die Therapieeinheit besitzt insgesamt 10 Behandlungsplätze, in denen Patienten ambulant oder tagesstationär betreut werden. Das Behandlungsteam umfasst 18 Studienkoordinatoren („Study Nurses“), 4 Krankenschwestern bzw. Arzthelferinnen und 5 Ärzte.

Phase I/II-Studien und Studien mit molekularen Therapien 

Ein wichtiger Schwerpunkt des Studienzentrums ist die Durchführung von Phase I/II-Studien, vorwiegend in Zusammenarbeit mit der pharmazeutischen Industrie. Für die Durchführung dieser Studien mit aufwändigen Kontrolluntersuchungen, Probenentnahmen und -versendungen ist spezielles Know-How und eine entsprechende Personalausstattung erforderlich. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Durchführung von Studien mit neuen, molekuaren Therapieansätzen.

Studien für solide Tumoren

Um erkrankungsspezifische Kompetenz und die interdisziplinäre Kooperation gezielt zu nutzen ist ein Teilbereich des Studienzentrums speziell Studien bei soliden Tumoren gewidmet. Der onkologische Schwerpunkt des Studienzentrums ist eng mit dem UCT und dem Tumorzentrum Rhein-Main e.V. verknüpft und kann dadurch auf eine starke Vernetzung mit Kliniken und Praxen der Region zurückgreifen.