ADRESSE
Zentrallabor
Universitätsklinikum Frankfurt
Theodor-Stern-Kai 7
60590 Frankfurt
Haus 23A, UG, R0A101
Dr. Univ. Niš Valentina Ilievski
FÄ für Laboratoriumsmedizin
FÄ für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie
TELEFONVERMITTLUNG
Auftrags- und Probenannahme
T +49 69 63 01 -7204
F +49 69 63 01 -7205
Allgemeine Ergebnisauskunft
T +49 69 63 01 -7203
F +49 69 63 01 -7205
Leiterin des Zentrallabors
Fr. Dr. Valentina Ilievski
Befundinterpretation
T +49 69 63 01 -86544
F +49 69 63 01 -87170
M +49 1511 719 1868
Valentina.Ilievski@unimedizin-ffm.de
Medizinische Bewertung
Verschiedene Einflussgrößen sind wichtig:
einige Laborparameter verfügen über geschlechtsspezifische Referenzbereiche. Ursachen hierfür können z. B. das Körpergewicht, die Körperoberfläche und die Muskelmasse sein (z. B. sind CK und Kreatinin von der Muskelmasse abhängig)
einige Laborparameter verfügen über altersbezogene Referenzbereiche. Im Alter steigen die Referenzwerte für z.B. Glukose, Harnstoff, Cholesterin und LDH. Es sinken die Referenzbereiche für Calcium, Phosphat, Gesamteiweiß, Albumin und Kreatinin-Clearance. Im Kindesalter bestehen gegenüber dem Erwachsenenalter im allgemeinen höhere Enzymaktivitäten (z. B. AP). Eisen, Kupfer und die Immunglobuline sind jedoch niedriger
die Ernährung beeinflusst verschiedene Analytkonzentrationen (z. B.: Harnsäure, Harnstoff, Protein, Albumin, AST, ALT und Ammoniak sind z. B. erhöht bei überwiegend eiweißreicher Kost, Albumin und Harnstoff erniedrigt bei eiweißarmer Kost; Triglyceride, AP, LDH, freie Fettsäuren, HDL-Cholesterin werden bei fettreicher Kost beeinflusst und ein Anstieg von Triglyceriden und eine Abnahme des Phosphats bei kohlehydratreicher Kost beobachtet)
in Abhängigkeit von der eingesetzten Methode und ihrer Spezifität werden einige Laborparameter durch Medikamente (auch Vitamine) erhöht (z. B können Carbamazepin, Erythromycin, orale Kontrazeptiva, Oxacillin und Phenytoin zu einer Erhöhung der Gamma-GT führen) oder erniedrigt
die ethnische Zugehörigkeit kann z. B. bei der Häufigkeitsverteilung der Blutgruppenmerkmale und bei dem Phänotyp bestimmter Plasmaproteine und der Proteinkonzentration (z. B. bei Haptoglobin und Alpha1-Antitrypsin) eine Rolle spielen. Die Anzahl der Leukozyten kann z. B. niedriger sein (z. B. bei Farbigen im Vergleich zu Weißen)
circadiane Schwankungen finden sich bei einigen Laborparametern wie z. B. Cortisol und Eisen. In der Bestimmung des Eisens sind auch sehr starke Schwankungen von Tag zu Tag nachweisbar (siehe Tabelle unten)
adipöse Menschen können z. B. höhere Werte für Harnsäure, Cholesterin, LDH, Insulin und postprandiale Glukose haben als unter- oder normalgewichtige Personen
Bettruhe kann z. B. zu einer vermehrten Ausscheidung von Natrium, Calcium, Chlorid, Phosphat und Ammonium führen
Schwangerschaft kann zu einer Zunahme von: AP, Cholesterin, Triglyceride, Kupfer, Coeruloplasmin, Transferrin, Leukozytenzahl, Progesteron, östradiol, östriol, Prolaktin; Neuauftreten von hCG und ?1- Fetoprotein oder z. B. zu einer Abnahme von Eisen, Magnesium, Calcium, Gesamteiweiß, Albumin, Cholinesterase, Hämoglobin, Hämatokrit, Erythrozytenzahl führen
Meereshöhe (z. B. sind CRP, Hb und HKT sind bei langem Aufenthalt auf 3600 m Höhe erhöht). Die Adaptation an die Höhe dauert Wochen; bei der Rückkehr zum Meeresspiegel nimmt sie nur Tage in Anspruch
Alkohol 2 - 4 h nach Alkoholkonsum sind z. B. Harnsäure und Laktat erhöht, die Glukose ist erniedrigt
Rauchen z. B. AP und Amylase sollten nach Nikotinabstinenz bestimmt werden. Bei chronischem Nikotinkonsum sind CRP und CEA erhöht, Prolaktin, Lp(a) und Vitamin C vermindert. Leukozyten können erhöht sein und Katecholamine und Kortikosteroide vermehrt freigesetzt werden
Drogen z. B. erhöht Morphin die Werte für Amylase, Lipase, AST, ALT, AP Bilirubin, TSH. Heroin z. B. Cholesterin, T4 und Kalium, bei dem Konsum von Cannabis kann man erhöhte Werte von Natrium, Kalium, Chlorid, Harnstoff und Kreatinin sehen und erniedrigte Werte für Glukose und Harnsäure
Körperlage aufgrund des unterschiedlichen hydrostatischen Druckes werden einige Parameter im Sitzen/Stehen höher gemessen als im Liegen. Z. B. Proteine, Blutzellen und an Protein gebundenen Messgrößen (bis zu 15% Differenz möglich)
Postprandial können z. B. erhöht sein: Triglyceride, Bilirubin, Phosphat, Glukose, AST, ALT
Körperliche Belastung z. B. Anstieg von CK, Glukose, Kreatinin, Hämoglobin, Hämatokrit, Albumin, Protein, Elektrolyte. Eine Bestimmung sollte erst nach einer Erholungsphase von mindestens zwei Stunden erfolgen
Psychischer Stress kann z. B. zum Anstiege verschiedener Hormone (Katecholamine, Kortisol, usw.) oder Erhöhung der Konzentrationen von z. B. Albumin, Glukose, Fibrinogen, Laktat und Cholesterin wurden beobachtet
Cirkadiane Schwankungen von Laborwerten
Maximum | Parameter | max. Abweichung im Tagesverlauf (%) |
---|---|---|
früh | Adrenocorticotropin | 200% |
Renin | 140% | |
Noradrenalin | 120% | |
Prolactin | 100% | |
Aldosteron | 80% | |
Natrium (im Urin) | 80% | |
Kalium (im Urin) | 80% | |
Cortisol | 50% | |
Hämoglobin | 20% | |
Leukozytenzahl | 20% | |
Gesamteiweiß | 20% | |
Thyroxin (T4) | 20% | |
Bilirubin | 20% | |
Calcium | 10% | |
variabel | Eisen | 100% |
mittags | Eosinophile Granulozyten | 30% |
Kalium | 15% | |
abends | Harnstoff | 50% |