Der neunte und zehnte Monat

Vom Beginn der 33. Schwangerschaftswoche bis zur Geburt

Ihr Baby wird „startklar“

Das Baby wird nun immer rundlicher. Die Iris der Augen ist blau. Seine Fingernägel reichen bis zu den Fingerkuppen. Ihr Baby kann jetzt zwischen hell und dunkel unterscheiden, und wenn Sonne auf Ihren Bauch scheint, ist es in ein rotes Licht getaucht. Im zehnten Monat hat das ungeborene Baby seine volle Größe erreicht. Es ist jetzt im Durchschnitt etwa 53 cm lang und wiegt gegen Ende ca. 3450g. Es übt schon das Atmen mit dem Fruchtwasser seiner natürlichen Umgebung. Das Fruchtwasser erneuert sich nun mehrmals am Tag. Der Vorangehende Körperteil drückt gegen den Muttermund.

Ihre Atembeschwerden lassen nach.

Wenn dies Ihr erstes Kind ist, senkt es sich voraussichtlich oder hat sich bereits gesenkt. Ihr Bauch rutscht etwas tiefer, und Sie atmen leichter. Trotzdem werden Sie schnell erschöpft und bei Belastungen etwas kurzatmig sein, denn alle Bewegungen erfordern große Anstrengungen. In diesem Stadium der Schwangerschaft sind Schlafprobleme sehr verbreitet. Im zehnten Monat wird Ihr Muttermund weich, und Sie nehmen ein Vibrieren in Ihrer Scheide wahr, wenn Ihr Baby mit dem Kopf oder Po gegen die Beckenbodenmuskulatur schiebt.

Der lang ersehnte Tag rückt näher.

Von jetzt an sollten Sie sich nicht zuviel vornehmen und ihre Aktivitäten allmählich einschränken. Auch wen Sie einen gewissen „Nestbauinstinkt“ verspüren: lassen Sie die laufenden Pflichten von anderen erledigen, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Schließlich leistet Ihr Körper jetzt Schwerstarbeit. Wahrscheinlich sehen Sie dem großen Tag auch mit einigem Bangen entgegen. Andererseits werden Sie die Schwangerschaft aber auch gründlich satt haben, so dass derartige Ängste mit der Hoffnung auf das Ende der Schwangerschaft und der Neugier auf Ihr Baby konkurrieren. Spätestens wenn der errechnete Geburtstermin überschritten ist, werden Sie ungeduldig. Lassen Sie sich damit trösten, dass nur fünf Prozent der Babys am errechneten Tag das Licht der Welt erblicken.

 

Termine – Berücksichtigen Sollten Sie

  • Vorsorgetermine bei Ihrer Frauenärztin/ Ihrem Frauenarzt. Wenn Sie den errechneten Geburtstermin überschritten haben, sollten Sie alle zwei Tage zur Vorsorge gehen.
  • Sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin beginnt der Mutterschutz.

Wenn Sie Sozialhilfe beziehen...

  • Sollten Sie jetzt dem Sozialamt mitteilen, dass Sie schwanger sind.

Wenn ihnen Vorwehen zu schaffen machen...

  • Können Sie diese „falschen Wehen“ durch ein Bad entlarven: im warmen Wasser verschwinden Sie meist wieder. Allerdings: Sie sollten nicht allein in der Wohnung sein, wenn Sie baden (z.B. wegen Kreislaufproblemen)

Beim Autofahren...

  • Sollten Sie bedenken, dass Sie jetzt längere Reaktionszeiten haben. Versuchen Sie, so wenig wie möglich selbst Auto zu fahren.

Wann geht es los? Es gibt drei Anzeichen dafür, dass die Geburtswehen bald einsetzen werden:

  • Der Abgang eines leicht blutigen Schleimpfropfs. Er hat während der Schwangerschaft den Geburtskanal abgedichtet.
  • Die Wehen beginnen in regelmäßigen Intervallen. Auch bei unregelmäßigen Wehen über einen längeren Zeitraum sollte eine Kontrolle erfolgen.
  • Das Platzen der Fruchtblase; es kann viel Fruchtwasser abgehen oder auch nur ein leichtes Tröpfeln sein. In diesem Fall sollten Sie sich hinlegen und einen Transport in die Geburtsklinik veranlassen.

Sind sie im Zweifel, sprechen Sie mit Ihrer Frauenärztin / Ihrem Frauenarzt oder rufen Sie im Krankenhaus an. Ratgeber für unsere Wöchnerinnen Nach Ihrer Entlassung aus der Klinik empfehlen wir Ihnen, die gelernten Rückbildungsübungen über einen Zeitraum von mindestens einem halben Jahr weiter durchzuführen. Sie werden sich wohler fühlen, weil Sie eine bessere Haltung bekommen, ihr Figurbild verbessert sich, außerdem beugen Sie damit der Senkung der Becken und Bauchorgane und der Harninkontinenz in späteren Jahren vor.