Das POPART-Register
Projektleitung: Dr. med. Georg Jung
Bei dem Poplitealarterienaneurysma (PAA) handelt es sich um eine vergleichsweise seltenere Erkrankung. Die VASCUNET Collaboration berichtete kürzlich über eine durchschnittliche Inzidenz von 9,6 PAA-Versorgungen / Million Personenjahre in 8 europäischen Ländern. Die Indikation zur Therapie ist bei symptomatischen PAAs unstrittig. Asymptomatische PAAs mit einem Durchmesser von 2,0 cm oder größer sollten ebenfalls versorgt werden (Evidenz-Level B). Evidenzbasierte Aussagen zur Frage, ob Poplitealaneurysmen endovasculär oder offen chirurgisch versorgt werden sollen, fehlen bislang. Aufgrund des seltenen Auftretens der Erkrankung und entsprechend geringer Fallzahlen ist die Erfassung der Falldaten im Rahmen einer prospektiven randomisierten Studie nicht durchführbar. Infolge dessen sollen vergleichbar der VASCUNET die Patienten mit Poplitealarterieneneurysmen in einem Register erfasst werden. Dabei soll für jedes gewählte therapeutische Konzept (Endovaskuläre oder offen chirurgische Therapie) eine Erfassung aller Patienten über einen durch die Fallzahl determinierten Zeitraum stattfinden und diese dann in einem Follow-up über 5 Jahre weiter registriert werden.
Folgende Fragen sollen durch das Register beantwortet werden:
1.) Wie häufig werden in Deutschland PAAs endovaskulär und offen versorgt (Epidemiologie)?
2.) Sind die Indikationen bei OR und ER unterschiedlich (z.B. Risikofaktoren, Patientenalter und speziell Run off).
3.) Postoperative Komplikationen bei offen chirurgischer Therapie und endovaskulärer Versorgung.
4.) Wie sind nach 5 Jahren die Ergebnisse bei offen chirurgischer Therapie und endovaskulärer Versorgung? (Primäre und sekundäre Offenheitsraten / Amputations-freies Überleben / Interventions-freies Überleben / Zahl der Reeingriffe / Zahl der stationären Krankenhausaufenthalte in beiden Gruppen.
5.) Geschlechtsspezifische Unterschiede im Outcome? (sind beschrieben), speziell nach offen chirurgischer Therapie und endovaskulärer Versorgung?
6.) Aneurysmawachstum im Follow up (trotz Intervention)?
7.) Indikation zum Eingriff (Aneurysmadurchmesser / Verhältnis Elektiv- zu Notfalleingriffen)
8.) Offene Versorgung: Vene – oder Kunststoffbypass? Ergebnisse
9.) Offene Versorgung: Medialer oder posteriorer Zugang? Ergebnisse, speziell auch Aneurysmawachstum
10.) Postoperative duale Thrombozyten-Aggregationshemmung, empfohlen bei endovaskulärem Vorgehen für wenigstens 6 Wochen: wie häufig tatsächlich gemacht?
Aktueller Kurzüberblick
Bislang nehmen 23 gefäßchirurgische Zentren am Register Teil; weitere Zentren werden ständig rekrutiert. Grundsätzlich sind alle gefäßchirurgischen Einrichtungen Deutschlands eingeladen, an der POPART-Registerstudie teilzunehmen. Für Rückfragen hierzu stehen wir jederzeit zur Verfügung und freuen uns, Ihnen weitere Informationen geben zu können.
Popart-Register
Biomaterialien mit modulierbaren mechanischen Eignschaften für Gewebsregeneration
Projektleiterin: Lara Yildirimer MB PhD
Viele gefäßchirurgische Patienten leiden an chronischen Hautwunden, die ihre Lebensqualität erheblich verringern. Aktuelle Behandlungsstrategien konzentrieren sich hauptsächlich auf die Prävention von Wundinfektionen mittels Wundverbänden sowie autologer Hauttransplantationen. Wenige dieser Behandlungsmodalitäten sind jedoch in der Lage, die Wundheilung zu beschleunigen.
Ein häufiges Problem der primären Wundheilung ist eine unzureichende Durchblutung. Die derzeit auf dem Markt verfügbaren Tissue Engineering Scaffolds sind nur bedingt in der Lage, dies zu beschleunigen. Unser Team entwickelt neuartige biologische Hydrogel Scaffolds mit modulierbaren mechanischen Eigenschaften, um das Verhalten von Endothelzellen extern zu beeinflussen und auf diese Weise die Vasckularisierung von Scaffolds und die Regeneration von Hautgewebe zu beschleunigen.