Einführung

Das Prostatakarzinom (Prostatakrebs) ist der häufigste Tumor des Mannes. Häufig erkranken Männer im hohen Alter bei einem mittleren Erkrankungsalter von ca. 70 Jahre am Prostatakarzinom. Das Erkrankungsrisiko für einen 75-jährigen Mann, an einem Prostatakrebs zu erkranken, beträtg 6%. Bekannte Risikofaktoren sind daher ein hohes Patientenalter, aber auch eine familiäre Vorbelastung, insbesondere, wenn Angehörige ersten Grades (Vater, Bruder) ebenfalls daran erkrankt sind. 

Aufgrund des häufigen Auftretens sollte jeder Mann ab dem 45. Lebensjahr zur Prostatakrebsfrüherkennung zu einer/einem niedergelassenen Urolog:in. 

Diagnostik

Bei rechtzeitiger Diagnosestellung und Therapie sind die Heilungschancen und die Lebensqualität exzellent. In unserer Klinik werden zur besseren und frühzeitigen Erkennung eines Prostatakarzinoms modernste Diagnostik- Verfahren durch ein spezialisiertes, multidisziplinäres Ärzte-Team (Kliniken für Urologie, Radiologie und Pathologie) angewandt.

Leitlinien-gerecht kann bei einem erhöhten PSA-Wert oder einem Tastbefund entweder direkt eine randomisierte, systematische Prostatastanzbiopsie oder nach Durchführung eines sog. multiparametrischen (mp) MRT eine gezielte Fusionsbiopsie durchgeführt werden. Zur Qualitätssicherung arbeiten unsere Experten der Klinik für Urologie und der Klinik für Radiologie eng zusammen. Alle mpMRTs werden bei uns durch einen spezialisierten Uro-Radiologen gesichtet – entsprechend werden alle Prostatastanzbiopsien durch spezialisierte Ärzte als ambulante Eingriffe unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Das bedeutet für Sie, dass Sie- nach einem kurzen Aufenthalt von ca. 2 Stunden- die Klinik wieder verlassen können. Hochspezialisierte Uro-Pathologen befunden die entnommenen Proben und Sie und ihr zuweisender Arzt erhalten innerhalb einer Woche das höchstverläßliche Ergebnis der Probenentnahme.

Therapie des lokalisierten und lokal fortgeschrittenen Prostatakrebses

Die optimale Therapie des Prostatakarzinoms ist eine individuelle Entscheidung zusammen mit dem Patienten.

Sollte ein Prostatakrebs diagnostiziert worden sein, hängt die richtige Therapieentscheidung von vielen verschiedenen Faktoren ab. Die Wahl des für den Patienten optimalen Therapieverfahrens sollte hierbei immer in einem ausführlichen Gespräch zusammen mit dem Patienten unter Berücksichtigung des individuellen Patientenwunsches und des Risikoprofils des vorliegenden Prostatakrebses erfolgen. Denn jeder Patient ist anders und nicht jeder Prostatakrebs ist gleich.

Vereinfacht kann man den Prostatakrebs in einer Art Ampelsystem, lässt er sich in drei Stufen einteilen: „grün“ steht hierbei für einen Krebs mit niedrigem Risiko, „gelb“ mit mittlerem Risiko und „rot“ für ein Hochrisiko-Prostatakrebs.

Aktive Überwachung oder aktive Therapie? Das Risikoprofil des Prostatakrebses ist entscheidend

Patienten mit einem „grünen“ Prostatakrebs müssen nicht umgehend aktiv therapiert werden, sondern können unter engmaschigen Kontrollen "aktiv überwacht“ werden. Eine engmaschige Überwachung ist hierbei unbedingt notwendig, um den Übergang des Prostatakrebses in den „gelben“ oder „roten“ Risikobereich nicht zu verpassen. Steigt während der Überwachungsphase z.B. der PSA-Wert an, oder zeigt sich in einer erneuten Biopsie eine Zunahme der Tumorausdehnung oder -aggressivität, muss mit dem Patienten über eine aktive Therapie gesprochen werden. Patienten des „gelben“ oder „roten“ Risikobereichs sollte bereits nach Diagnosestellung eine aktive Therapie angeboten werden.

Aktive Therapie mittels Operation – durch die Operationstechnik zu optimalen Ergebnissen

Die operative Entfernung des Prostatakrebses ist die derzeit am häufigsten angewandte und bewährteste Methode zur lokalen Behandlung des Prostatakrebses - mit hervorragenden Ergebnissen. Als Operationsmethoden stehen hierbei die offen-chirurgische oder die minimal-invasive, Roboter-assistierte Entfernung der Prostata (DaVinici®) in unserer Klinik zur Verfügung. Bei letzterer werden mit Hilfe eines Operationsroboters die Prostata über kleinste Schnitte (Schlüsselloch-Technik) entfernt.

Die kontinenz- und potenzerhaltende Entnahme der Prostata, durch die vollständige Schonung des Harnröhren-Schließmuskels und der Gefäß-Nerven-Stränge (mit Durchführung von intraoperativen Schnellschnitten) bei gleichzeitiger Erhöhung der Krebssicherheit für den Patienten sind zentrale Schwerpunkte eines speziellen Operationsverfahren, welches am durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifizierten Prostatakrebszentrum des Universitätsmedizin in Frankfurt s Frankfurt durchgeführt wird. Hiermit können bei 95.5% aller Patienten eine nerverhaltende Operation durchgeführt werden und Kontinenz und Potenz bleiben in vielen Fällen auf dem Level von vor der Operation – mit einer deutlichen Erhöhung der Lebensqualität und Patientenzufriedenheit. Die Betreuung erfolgt hierbei in einem spezialisierten Team von Urologen, Radiologen, Pathologen, Psychologen, Pflege, Sozialarbeitern und niedergelassenen Ärzten, um ein optimales Ergebnis – auch über die OP hinaus - zu gewährleisten.

Therapie des fortgeschrittenen Prostatakrebses

Therapie des fortgeschrittenen Prostatakrebses – die optimale Therapie bzw. Therapiesequenz führt zur Verlängerung der Lebenszeit und Verbesserung der Lebensqualität

Auch die Therapie von Patienten mit einem Rezidiv (einem Wiederauftreten des Prostatakrebses) oder bestehenden Metastasen gehört zu unseren Schwerpunkten. In der Diagnostik und Therapie von Patienten mit einem Rezidiv eines Prostatakrebses haben sich neue Methoden der Diagnostik und Therapie etabliert, die in wenigen Kliniken vorzufinden sind (PSMA-PET/CT, „radio-guided“ Lymphadenektomie, stereotaktische Bestrahlung). Für die Therapie von Metastasen eines Prostatakrebses wurde darüber hinaus in den letzten Jahren eine Vielzahl neuer Medikamente zugelassen. Dies führt erfreulicherweise zu einem immer längeren Überleben der Patienten und zu einer gesteigerten Lebensqualität, macht die Therapie mit einer Vielzahl an Therapiesequenzen aber auch zunehmend komplex. Zusätzlich arbeiten wir mit einem Netzwerk aus Sozialberatern, Psychologen und Schmerzmedizinern zusammen und alle Patienten werden in unserem multidisziplinären UCT-Tumorboard zusammen mit den Experten der Onkologie, Radiotherapie, Pathologie, Radiologie und Nuklearmedizin besprochen, um eine individuelle und optimale Therapie zusammenzustellen. Insgesamt ist somit die integrierte Behandlung in enger Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Urolog:innen von Vorteil für den einzelnen Patienten.

Kooperationspartner und -praxen

Hauptkooperationspartner

 
Klinik für Urologie 

Prof. Dr. med. Felix Chun


Klinik für Strahlentherapie und Onkologie

Prof. Dr. med. Claus Rödel


Klinik für Hämatologie und Onkologie (Medizinische Klinik II)

Prof. med. Hubert Serve


Senckenbergisches Institut für Pathologie

Prof. Dr. med. Peter J. Wild


Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie

Univ. Prof. Dr. Dr. Thomas J. Vogl

Kooperierende Praxen

 

Urologische Praxis, Berufsausübungsgemeinschaft Urologie an der Paulskirche

Herr Prof. Dr. med. Elmar Gerharz, Herr Prof. Dr. med. Jens Mani, Frau Dr. med. Eva Dumont du Voitel


Urologische Praxis, Berufsausübungsgemeinschaft (Vitalicum)

Herr Prof. Dr. med. Wolf-D. Beecken, Herr Prof. Dr. med. Tobias Engl, Herr Prof. Dr. med. Rubenwolf


Urologische Praxis, Berufsausübungsgemeinschaft UroGate Oberursel

Herr Prof. med. Tobias Engl, Herr Prof. Dr. med. Wolf-D. Beecken, Frau Dr. med. Vogel, Frau Dr. Daniela Vierheller


Urologische Praxis 

Frau Dr. med. Anja Rüter


Urologische Praxis Sachsenhausen, Urologische Gemeinschaftspraxis Frankfurt am Main

Frau Dr. med. Birgit Götting, Herr Dr. med. Peter Frankenau, Herr Dr. med. Hans-Jörg Kämmerer, Herr Riman Yaghchi


Urologische Praxis

Herr Dr. Marcel Zöllkau


Urologen am Ludwigsplatz

Herr Dr. med. Denny Varughese, Herr Dr. med. Michael Schreiber, Herr Stefan Schultheis


UROGATE Bad Vilbel

Herr Dr. med. Sebastian Nestler, Frau Dr. med. Adriana Suna, Herr Dr.med. Antonios Spanidis


Urologische Praxis Gießen

Frau Dr. med. Petra Huwe

Unsere Klinik ist Partner im UCT Frankfurt.

Unterstützende Angebote für Krebspatienten

Unterstützende Angebote im UCT ergänzen die erstklassige Diagnostik und Therapie.

Auszeichnungen und Zertifizierungen