Zurück
Klinik für Herz-, Thorax- und Thorakale Gefäßchirurgie
Klappenverengung: Klappen können durch verschiedene Erkrankungen zu eng werden ("Klappenstenose"). Dies geschieht zumeist durch Verkalkungen, die dazu führen, dass die Klappen sich nicht mehr richtig öffnen können und hierdurch dem Blutstrom einen zu hohen Widerstand leisten. Folglich muss das Herz stärker Pumpen um die gleich Blutmenge durch die kleine Öffnung zu treiben.
Klappenundichtigkeit: Durch verschiedene Mechanismen können Klappen undicht und damit "insuffizient" werden. Die Folge ist eine Volumenbelastung der Herzkammern, das heißt, die Herzkammern müssen jeweils das für die Versorgung des Körpers notwendige Blutvolumen und das durch die Undichtigkeit zurückfließende Blut pumpen.
Kombinierte Vitien: Es sind auch Kombination aus Klappenstenose und -insuffizienz möglich.
Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie
Universitätsklinikum Frankfurt
Haus 23 C, Erdgeschoss
Theodor-Stern-Kai 7
60590 Frankfurt am Main
Frau Kathrin Maier
T +49 69 63 01 - 6141
F +49 69 63 01 - 4391
Notfallanmeldung
Über Dienstarzt / Oberarzt
T +49 69 6301 80092
OA +49 69 6301 80093
Patientenanmeldung
Frau Bettina Weitz
T +49 69 63 01 - 5850 oder - 5851
F +49 69 63 01- 5849
Sprechstunde Prof. Walther täglich nach Vereinbarung: Tel.: 069/ 63 01- 6141
Herzklappensprechstunde
Prof. T. Walther / PD Dr. M. Arsalan
(Mitralklappe, Aortenklappe, TAVI, Kombinationseingriffe)
Tel.: 069/ 63 01- 6141
Herzinsuffizienzsprechstunde
Dr. F. Emrich
Tel.: 069/ 63 01- 6527
oder übers Sekretariat
Aortensprechstunde
PD MUDr. T. Holubec / Dr. A. Van Linden
Tel.: 069/ 63 01-6354
oder übers Sekretariat
Notfallanmeldung von 8:00-16:00 über unser Sekretariat:
Frau Ursula Schneider Tel +49 69 63 01 - 5850 oder - 5851 Fax +49 69 63 01- 5849
24h Notfallnummer:
Dienstarzt Tel. +49 69 6301 80092
Das Pumporgan Herz ist ein Hohlmuskel, dessen Kontraktionen - also das Zusammenziehen - wir als Herzschlag wahrnehmen. Die Herzklappen wirken hierbei als Ventil um das Blut in die "richtige" Richtung zu treiben.
Das menschliche Herz verfügt über zwei Vorhöfe und zwei Herzkammern. Die Herzklappen liegen wie auf der folgenden Abbildung zu sehen entweder zwischen den Vorhöfen und den Herzkammern (Mitral- und Trikuspidalklappe) oder zwischen den Herzkammern und der Lungenarterie (Pulmonalklappe) bzw. Hauptschlagader (Aortenklappe).
Degenerative Klappenerkrankungen:
Diese Form der Gewebsschwäche tritt am häufigsten an der Mitralklappe auf. Kommt es zu einer Verlängerung oder Abriss von Sehenfäden kann eine Undichtigkeit der Mitralklappe ("Mitralklappeninsuffizienz") entstehen. Die degenerative Mitralklappeninsuffizienz kann häufig minimal-invasiv Rekonstruiert werden.
Gewebsschwächen an der Aortenklappe treten seltener auf.
Degenerative verkalkte Klappenerkrankungen:
Diese Form der Klappenerkrankung führt meist durch Verkalkung zu einer Verengung der Herzklappe und tritt am häufigsten an der Aortenklappe bei älteren Patienten auf. Seltener kann auch die Mitralklappe betroffen sein. Risikofaktoren sind eine allgemeine Arteriosklerose, Bluthochdruck und Klappenvorschädigungen, z.B. die bicuspide Klappe oder eine abgelaufene Endokarditis. Hier ist fast immer ein Klappenersatz notwendig.
Klappenentzündungen (Endokarditis):
Eine häufig durch Bakterien hervorgerufenen Entzündungen einer Herzklappe kann im Extremfall zu einer Zerstörung der Klappe führen.
Hierdurch kommt es neben der schweren infektiösen Erkrankung zu einer Undichtigkeit der Klappe und zur Bildung von "Vegetationen" (Gemisch aus Bakterienbesiedlung und Blutgerinnseln). Diese Vegetationen können sich von der Klappe lösen ("Embolie") und zu einem Gefäßverschluß führen. Klinisch zeigen sich diese Embolien häufig in Form eines Schlaganfalls.
Die von der Entzündung betroffene Herzklappe kann abhängig vom Zerstörungsgrad rekonstruiert werden, ansonsten muss sie ersetzt werden.
Angeborene Herzklappenfehler:
Der häufigste angeborene Herzklappenfehler ist die sogenannte bicuspide Aortenklappe (bei 2% der Bevölkerung), bei der die Aortenklappe nicht aus drei, sondern nur aus zwei Taschen besteht. Hierdurch ist die mechanische Belastung deutlich höher. Dies begünstig im Alter die Entstehung einer Aortenklappenstenose.
Sekundäre Herzklappenerkrankungen:
So nennt man Herzklappenerkrankungen, die aufgrund anderer Herzerkrankungen auftreten. So kann zum Beispiel eine Vergrößerung der linken Herzkammer zu einer Undichtigkeit der Mitralklappe, oder eine Erweiterung der Körperschlagader ("Aortenaneurysma") zu einer Undichtigkeit der Aortenklappe führen.
Bei diesen Herzklappenerkrankungen ist häufig eine Rekonstruktion möglich.
Rekonstruktion:
Herzklappen, deren Struktur weitgehend erhalten ist, können meist rekonstruiert werden. Besonders häufig ist dies bei einer Undichtigkeit ("Insuffizienz") der Mitralklappe möglich.
Eine Insuffizienz der Aortenklappen kann, insbesondere wenn sie durch eine Erweiterung der Körperschlagader ("Aortenaneurysma") bedingt ist, rekonstruiert werden.
Klappenersatz:
Der Ersatz von Erkrankten Herzklappen durch Klappenprothesen ist die am häufigsten durchgeführte Herzklappenoperation. Die zwei am häufigsten verwendeten Arten sind die mechanische und die biologische Klappenprothesen (Bioprothesen).
Transkatheter Klappenrekonstruktion und -implantation:
Vor allem bei Patienten mit erhöhtem Operationsrisiko kommt anstatt einer Herzoperation ein interventionelles Verfahren in Betracht. Hierbei erfolgt die Implantation der neuen Klappenprothese (diese ist immer eine Bioprothese), oder die Rekonstruktion der beschädigten Herzklappen durch einen Katheter von der Leiste. Vorteil dieser Verfahren, dass auf eine Herz-Lungen-Maschine verzichtet werden kann und der Eingriff in vielen Fällen ohne Vollnarkose stattfindet. Da Langzeitergebnisse zu diesen Verfahren fehlen, sind diese vor allem bei älteren Patienten mit erhöhtem Risiko vorbehalten. Im interdisziplinären Heart Team besprechen wir zusammen mit Kardiologen und Anästhesisten individuell für jeden Patienten ob ein Transkatheterverfahren einer konventionellen Operation vorzuziehen ist.
Im Folgenden möchten wir Ihnen die Vor- und Nachteile der einzelnen Prothesen darstellen:
Mechanische Klappenprothesen
• Vorteil: lange Haltbarkeit
• Nachteil: Notwendigkeit einer lebenslangen Antikoagulation (Blutverdünnung) mit der dadurch erhöhtem Blutungskomplikation.
Biologische Klappenprothesen
• Vorteil: bessere Lebensqualität, da keine lebenslange Blutverdünnung (Antikoagulation) nötig
• Nachteil: beschränkte Haltbarkeit, dadurch bedingt ist eventuell eine nochmalige Operation in der Zukunft notwendig
Die Wahl zwischen einer mechanischer und einer biologischer Klappe kann schwierig sein.
Aufzuwiegen sind hierbei das Risiko der Notwendigkeit einer erneuten Klappenoperation aufgrund der beschränkten Haltbarkeit von Bioprothesen gegen die Eingeschränkte Lebensqualität und das Blutungsrisiko angesichts der notwendigen lebenslangen Blutverdünnung.
Mit zunehmendem Alter überwiegen die Vorteile einer Bioprothese, sodass ca. ab dem 60. Lebensjahr diese empfohlen werden.
Sollten Sie Fragen bezüglich einer diagnostizierten Herzklappenerkrankung haben oder sich vor einer Operation informieren wollen, bieten wir Ihnen unsere Herzklappensprechstunde an. Hierbei können Sie mit einem unserer Oberärzte Ihre Befunde und die Therapieoptionen besprechen.
Hierfür bitten wir Sie telefonisch einen Termin zu vereinbaren: 069/ 63 01- 6141
Bitte bringen Sie zu dem Termin alle Arztbriefe, sowie gegebenenfalls CDs/DVDs mit Untersuchungen (Herzkatheter/CT/Ultraschall) mit.
Unsere Webseite verwendet Cookies. Diese haben zwei Funktionen: Zum einen sind sie erforderlich für die grundlegende Funktionalität unserer Website. Zum anderen können wir mit Hilfe der Cookies unsere Inhalte für Sie immer weiter verbessern. Hierzu werden pseudonymisierte Daten von Website-Besuchern gesammelt und ausgewertet. Das Einverständnis in die Verwendung der Cookies können Sie jederzeit widerrufen. Weitere Informationen zu Cookies auf dieser Website finden Sie in unserer Datenschutzerklärung und zu uns im Impressum.
Hier gelangen Sie zu den Cookie-Einstellungen.