Adresse
Klinik für Urologie
Universitätsklinikum Frankfurt
Theodor-Stern-Kai 7
Haus 23 C, Erdgeschoss
60590 Frankfurt am Main
Lageplan
Direktor
Prof. Dr. med. Felix K.-H. Chun
Sekretariat Urologie
Tel: +49 69 6301 - 5865
Fax: +49 69 6301 - 87143
(keine Terminvergabe)
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Terminvereinbarung
Tel. 069 6301 - 5155
Weitere Infos zu den Terminvereinbarungen in unseren Spezialsprechstunden
Station B6
Tel. 069 6301 - 5200
Ärztliche Oberarzthotline (für Einweiser)
Tel. 069 6301 - 84777
Zentrale Notaufnahme
069 6301 - 7413
Abfrage Urinkulturen
069 6301 - 80615 (Mo-Fr: 13.00-15.00 Uhr)
Urologie vernetzt - der Patient im Fokus
Urologie vernetzt - der Patient im Fokus
Termine für Beratung und Therapieplanungen können in unserer Allgemeinen Sprechstunde unter der 069/6301-5155 vereinbart werden.
Demnächst auch in unserer spezialisierten Steinsprechstunde. Mehr Infos zur Terminvereinbarungen finden Sie hier: Spezialsprechstunden.
Einführung
Harnsteine gehören zu den häufigsten urologischen Krankheitsbildern und gelten in den westlichen Industrieländern mittlerweile als Volkskrankheit. Etwa 5% der deutschen Bevölkerung sind betroffen und die Zahl der Neuerkrankungen hat sich in den letzten drei Jahrzehnten verdreifacht. Die Ursachen sind vielfältig und liegen unter anderem in einer kalorienreichen Ernährung, geringer körperlicher Aktivität und falschem Trinkverhalten sowie chronischem Stress, Stoffwechselerkrankungen und Erblichkeit.
Ebenso sind Lage, Größe und Zusammensetzung der Harnsteine vielfältig, wobei der Hauptanteil in den Nieren und Harnleitern gefunden wird. Ihre Größe reicht von Mikrometern bis zu mehreren Zentimetern. Sie können oft lange unbemerkt bleiben, bevor sie sich teilweise verbunden mit heftigen Schmerzen, der sogenannten Nierenkolik, bemerkbar machen.
Etwa die Hälfte der betroffenen Patienten müssen mit mindestens einem Steinrezidiv - also dem erneuten Auftreten eines Harnsteines – rechnen. Bis zu 20 % der Patienten sogar mit mindestens drei Rezidiv-Episoden.
Die moderne Steintherapie stellt somit eine herausfordernde Aufgabe dar, die durch unterschiedliche Faktoren bestimmt ist und auf den einzelnen Patienten abgestimmt werden muss. An unserer Klinik für Urologie stellen die Steinbehandlung und die Vorbeugung einer erneuten Steinbildung einen wesentlichen Behandlungsschwerpunkt mit folgendem Leistungsspektrum dar.
Behandlungsmethoden
Bei allen interventionellen Therapieformen sind vornehmlich die Steinlokalisation und –größe maßgebend. Ausschließlich Harnsäuresteine können effizient durch Medikamente aufgelöst werden.
Extrakorporale Stosswellenlithotripsie (ESWL):
Bei der ESWL erfolgt eine Zertrümmerung von Harnsteinen durch gebündelte, energiereiche Stoßwellen die außerhalb des Körpers erzeugt und gezielt auf den Stein gerichtet werden. Die Bruchstücke können dann auf natürlichem Wege mit dem Harn ausgeschieden werden. Der Eingriff ist somit nicht invasiv, d.h. es ist kein Schnitt oder ein Eingehen in den Körper seitens des Behandlers notwendig und kann ambulant erfolgen. Der Eingriff kann ohne Narkose unter lediglich Gabe eines Schmerzmittels oder in Analgosedierung durchgeführt werden.
Bei größeren Steinen ist gelegentlich die vorübergehende Einlage einer Harnleiterschiene (DJ-Katheter) notwendig um ein schmerzfreies Abgehen der Bruchstücke zu ermöglichen. Diese wird im Vorfeld in örtlicher Betäubung über eine Blasenspiegelung eingelegt.
Ein gutes Ergebnis erzielt diese Methode vor allem bei Nierensteinen in der oberen und mittleren Kelchgruppe und oberen Harnleitersteinen. Der Erfolg ist abhängig von der Größe des Steins, dem Körperbau des Patienten (Stein-Haut-Abstand) und der Zusammensetzung des Steines. Gegebenenfalls sind mehrere Sitzungen bis zur kompletten Steinfreiheit notwendig.
Wichtigste Kontraindikationen sind Koagulopathien, Schwangerschaft, unbehandelte Harnwegsinfektionen, therapieresistenter Hypertonus und Aneurysmen von Aorta oder Nierenarterie.
Endoskopische Steinsanierung mittels starrer und flexibler Ureterorenoskopie (URS) inklusive Lasertherapie von Harnleiter- und Nierensteinen
Hierbei handelt es sich um eine der modernsten Formen der Steintherapie, ein minimal-invasives Verfahren, wobei der Zugang durch die Harnröhre und die Harnblase erfolgt. Der Eingriff erfolgt in der Regel in Vollnarkose und unter antibiotischem Schutz. Mittels moderner starrer oder flexibler Endoskope können Steine im gesamten Harntrakt bis hin zu den Nierenkelchen erreicht werden. Diese sollten jedoch eine Größe von 2cm nicht wesentlich überschreiten.
Kleinere Steine können in Gänze geborgen werden. Hierfür stehen verschiedene Hilfsmittel wie Fangkörbchen und Fasszangen zur Verfügung. Ist der Harnstein für eine direkte Bergung zu groß, führen wir eine Steinzertrümmerung in mehrere kleinere Fragmente (Lithotripsie) oder feinste sandkorngröße Fragmente (Dusting) mittels Holmium-Laser durch. Dies erlaubt eine atraumatische Zerstörung des Steins im Harnleiter oder der Niere. Der Krankenhausaufenthalt beträgt in der Regel zwei Tage. Nach dem Eingriff erfolgt meist die Schienung des Harnleiters mit einer DJ-Harnleiterschiene. Abhängig von der Größe und Beschaffenheit des Steines kann gegebenenfalls mehr als eine Sitzung bis zur kompletten Steinfreiheit notwendig sein.
Wichtigste Kontraindikationen für eine URS sind eine Harnwegsinfektion und fehlende Narkosefähigkeit.
Perkutane Nephrolitholapaxie (PCNL)
Diese Methode kommt vor allem bei großer Steinlast der Niere sowie Anomalien der ableitenden Harnwege zum Einsatz. Bei Harnsteinen > 2 – 3cm stellt sie die Methode der Wahl dar. Es handelt es sich um ein endoskopisches und somit minimal-invasives Verfahren, wobei der Zugang durch eine direkte Punktion der Niere durch die Haut erfolgt. In Vollnarkose wird der Stichkanal aufgeweitet bis ein Endoskop in die Niere eingebracht werden kann. Hierüber kann der Stein dann schonend zerstört und geborgen werden. Abschließend wird eine Nierenfistel über den Stichkanal eingelegt, die im Rahmen des stationären Aufenthaltes wieder entfernt wird. Der Krankenhausaufenthalt beträgt ca. 3 Tage
Es stehen in unserer Klinik besonders kleine Geräte mit geringem Durchmesser zur Verfügung (Mini-PNL). Eine Schädigung am Nierengewebe im Rahmen der Steinbehandlung kann mit dieser Technik auf ein Minimum reduziert werden.
Wichtigste Kontraindikationen sind unbehandelte Harnwegsinfektionen, Schwangerschaft sowie eine untypische Koloninterposition.
Hier gelangen Sie zur Terminvereinbarung für unsere Steinsprechstunde: Spezialsprechstunden & Terminvereinbarungen